Großbritannien will wegen der Verbreitung der Omikron-Variante allen Erwachsenen bereits drei Monate nach ihrer zweiten Corona-Impfung eine Booster-Dosis anbieten.
Das teilte das zuständige Impfkomitee am Montag in London mit. Die Experten empfahlen Drittimpfungen für alle Erwachsenen mit einem Abstand von mindestens drei Monaten nach der zweiten Dosis. Dies werde den Schutz vor der Omikron-Variante erhöhen, da dieser ersten Erkenntnissen zufolge bei einem höheren Antikörper-Level besser sei, hieß es von den Experten.
Bislang konnten in Großbritannien nur über 40-Jährige eine Booster-Impfung buchen und dies auch erst sechs Monate nach ihrer zweiten Dosis. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die zunächst im Süden Afrikas entdeckte Omikron-Variante als „besorgniserregend“ eingestuft. In Großbritannien sind bislang neun bestätigte Fälle bekannt.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat unterdessen ihre wissenschaftliche Begründung zu Auffrischimpfungen für alle Erwachsenen vorlegt und einen Impfaufruf an Ungeimpfte gerichtet. Die Zahl der Covid-19-Krankenhausaufnahmen sei bei ihnen je nach Alter und Region 5- bis 15fach höher als bei Geimpften, heißt es im Fazit des am Montag veröffentlichten Papiers. Die Zahl der noch nicht geimpften Erwachsenen in Deutschland wird darin mit rund 15 Millionen angegeben. Dies trage maßgeblich zur vierten Welle und zur hohen Zahl an Covid-19-Patienten in Krankenhäusern bei, schreibt das Gremium.
Die Stiko hatte vor rund anderthalb Wochen bekanntgegeben, dass die Empfehlung zu Auffrischimpfungen auf alle Menschen ab 18 Jahren ausgeweitet wird. Es gilt aber nach wie vor, dass laut Stiko zuerst ältere und vorerkrankte Menschen einen Booster bekommen sollten. „Auch bisher Ungeimpfte sollen vordringlich geimpft werden.“ Bei Menschen ab 30 seien für die Auffrischimpfung beide derzeit verfügbaren mRNA-Impfstoffe (Moderna und Biontech/Pfizer)„gleichermaßen geeignet“, schreiben die Experten. Für Menschen unter 30 und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel wird Biontech empfohlen.
Zum Impfabstand heißt es, dass dieser „in der Regel“ sechs Monate betragen solle. Generell kürzere Abstände schienen wegen derzeit eingeschränkter Impfkapazitäten nicht durchführbar. Die Stiko geht anhand der Datenlage aber davon aus, dass immungesunde Geimpfte für mindestens sechs Monate „anhaltend gut geschützt“ seien. Bei Menschen höheren Alters und Immungeschwächten sehe man „etwas frühzeitiger einen deutlich nachlassenden Impfschutz vor schweren Erkrankungsverläufen“. „Wann und für wen ggf. in Zukunft nach der ersten Auffrischimpfung weitere Auffrischimpfungen empfohlen werden, kann derzeit noch nicht gesagt werden“, hält die Stiko fest.
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