Berufsverbot nach Apothekentest APOTHEKE ADHOC, 11.04.2013 15:35 Uhr
In Großbritannien hatte der TV-Sender BBC Ende vergangenen Jahres einen
Apothekentest durchgeführt. In neun Apotheken in London erhielten die
Testkäufer Rx-Medikamente, obwohl sie kein Rezept vorgelegt hatten.
Abgegeben wurden unter anderem Valium (Diazepam) und Viagra
(Sildenafil). Gegen fünf Pharmazeuten wurden seitdem Berufsverbote
verhängt.
Die Testkäufer hatten in den westlichen Stadteilen der Hauptstadt über Wochen hinweg immer wieder versucht, verschreibungspflichtige Medikamenten ohne Rezept zu bekommen. Am Ende brachten sie so 288 Valium-, 21 Temazepam-, 294 Amoxicillin- und 24 Viagra-Tabletten sowie eine Flasche Oramorph (Morphin) in ihren Besitz.
In der Öffentlichkeit sorgte der Bericht für Empörung. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums forderte die Apothekerverbände und -kammern auf, endlich aktiv zu werden. Entsprechend hart waren die Strafen: Die für die Überwachung zuständige Apothekerkammer verhängte bislang gegen fünf Apotheker Berufsverbote von jeweils einem Jahr. Weitere Details waren mit Rücksicht auf die Privatsphäre nicht zu erfahren.
In Großbritannien sind die Kammern nicht zimperlich. Bei Verstößen werden immer wieder Verwarnungen ausgesprochen, Auflagen erteilt, vorübergehende Berufsverbote verhängt oder sogar sogar Approbationen entzogen. Die Deliquenten und ihre Strafen werden jeweils namentlich veröffentlicht. Alleine im Januar und Februar wurden jeweils sieben befristete oder endgültige Berufsverbote ausgesprochen. Dazu kamen drei Fälle mit Auflagen.