Sparmaßnahmen

Griechische Apotheker streiken

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Seit heute streiken die griechischen Apotheker - zunächst bis Freitag, aber auch in den nächsten Wochen werden die rund 1200 Apotheken in ganz Griechenland nur ein bis zwei Tage öffnen. Mit der Protestaktion wollen die Pharmazeuten den Druck auf das Gesundheitsministerium erhöhen. Denn Minister Andreas Loverdos will mit einem neuen Spargesetz die Vorgaben der Europäischen Union erfüllen, an die die Kredite für sein Land gebunden sind.

Loverdos will den Entwurf nächste Woche im Parlament vorstellen. Den Vorgaben aus Brüssel will er unter anderem mit einen Apothekenabschlag nachkommen: 4,5 Prozent sollen auf Medikamente erhoben werden, die von den Krankenkassen finanziert werden. Das Gesundheitsministerium muss in Zusammenarbeit mit dem Finanzministerium allein bei der Arzneimittelversorgung bis Jahresende zwei Milliarden Euro einsparen. Etwa 1,5 Milliarden Euro soll der Krankenhaussektor beitragen, 500 Millionen Euro die Vor-Ort-Apotheken.

Thodoris Abatzoglou vom Griechischen Apothekenverband findet den Abschlag unfair: Von der Pharmaindustrie verlange der Minister nur bis zu 3 Prozent. Darüber hinaus hätten die Apotheken bereits 300 Millionen Euro durch Sparmaßnahmen in den vergangenen Monaten beigetragen.

Gedrängt von der Europäischen Union, plant die Regierung auch strukturelle Änderungen: Die Öffnungszeiten der Apotheken sollen erweitert, die Bedarfsplanung gelockert werden. Bislang musste eine Apotheke mindestens 1500 Menschen versorgen können, nun sollen nur noch 1000 gefordert werden. „Diese Änderung läuft dem Sparziel des Apothekenabschlags zuwider“, kritisiert Abatzoglou. Mehr Apotheken führten zu höheren Gesundheitskosten. Allein in den vergangenen drei Jahren habe es 2600 neue Lizenzen für Apotheken gegeben.

Diese Lizenzen, die beim Staat beantragt werden müssen, sind Voraussetzung für den Betrieb einer Apotheke. Trotzdem glaubt der Verband nicht, dass die Apotheker zu den geschlossenen Berufen zählen, die laut EU geöffnet werden müssen: Zwar können die Apotheken vererbt werden. Den Vorwurf, Kinder von Apothekern hätten es leichter, weist Abatzoglou aber zurück: „Das ist Propaganda.“

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