Virtuelle Patientenakte

Google Health gestartet

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Der Suchmaschienenbetreiber Google steigt in das virtuelle Gesundheitsgeschäft ein. Am vergangenen Donnerstag stellte der Konzern auf einer Konferenz im US-Bundesstaat Florida sein Projekt "Google Health" vor: In einem Passwort-geschützten Bereich können Patienten ihre Krankenakten, Medikamentenhistorien und Laborergebnisse online abspeichern.

Auch Ärzte, Apotheker und Labore sollen die bei Google Health hinterlegten Daten nutzen können. Dazu hat Google eigenen Angaben zufolge bereits Verträge mit Krankenhäusern, dem US-Gesundheitskonzern Quest Diagnostics, dem Krankenversicherer Aetna und den Einzelhandelsketten Walgreens und Wal-Mart geschlossen. Die Kontrolle über die Daten soll beim Patienten bleiben. Datenschützer sind dennoch skeptisch und warnen vor einer Verletzung der Sicherheit.

Seit Mitte Februar testet Google seinen neuen Web-Dienst an der Cleveland Clinic im US-Bundesstaat Ohio. An dem Pilotprojekt können bis zu 10.000 Patienten der Klinik freiwillig teilnehmen und ihre Daten über Krankheiten, Behandlungen und verschriebene Medikamente in ihrer virtuellen Akte hinterlegen. Allerdings wird es laut Google voraussichtlich noch einige Monate dauern, bis das Produkt breiter angeboten wird.

Google-Konkurrent Microsoft stieg bereits im Oktober vergangenen Jahres in den Markt mit Gesundheitsinformationen. Mit dem werbefinanzierten Dienst HealthVault können US-Bürger ihre medizinischen Daten online verwalten und sie Ärzten zur Verfügung stellen. Google hofft hingegen die Bekanntheit und Nutzung seiner Suchmaschine mit dem neuen Produkt steigern und damit indirekt Geld verdienen zu können. Werbung soll nicht geschaltet werden.

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