Gesundheitsministerin will Versandapotheken erlauben Yvette Meißner, 12.04.2010 15:24 Uhr
In Frankreich könnten Arzneimittel bald auch über das Internet angeboten werden. Anders als in Deutschland und anderen europäischen Ländern wie Belgien, den Niederlanden, der Schweiz und Großbritannien sind Versandapotheken in Frankreich bislang nicht erlaubt. Einem Bericht der Wirtschaftszeitung „Les Echos“ zufolge erwägt Gesundheitsministerin Roselyne Bachelot nun aber, den Verkauf von nicht verschreibungsfähigen beziehungsweise nicht erstattungsfähigen Medikamenten über das Internet freizugeben.
In der vergangenen Woche hatte die Ministerin verschiedene pharmazeutische Verbände zu einem ersten Treffen bestellt, um mit ihnen über die Legalisierung des Versandhandels zu diskutieren. Konkrete Pläne gebe es allerdings noch nicht, so „Les Echos“.
Die Kritik der Apotheker blieb nicht aus: Das Vorhaben öffne die Tür für Arzneimittelfälschungen und gefälschte Apotheken-Websites, kommentierten die Apothekerverbände das Treffen. In Frankreich gebe es durchschnittlich eine Apotheke für 2500 Einwohner. Die Arzneimittelversorgung sei durch die Ladenöffnungszeiten von Montag bis Samstag sowie durch den Nacht- und Notdienst gewährleistet.