Japan

Gesundheitsminister ermahnt Takeda

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Berlin -

Der japanische Pharmakonzern Takeda hat sich wegen seiner Vertriebspraktiken einen Rüffel vom Gesundheitsministerium seines Heimatlandes eingehandelt. Der Hersteller soll in Anzeigen Grafiken zu Studien abgebildet haben, die nicht mit den endgültigen Ergebnissen identisch waren.

Zwischen 2001 und 2006 hatte Takeda in einer Studie seinen Blutdrucksenker Blopress (Candesartan) mit Norvasc (Amlodipin) von Pfizer verglichen. Die Ergebnisse wurden 2008 im Fachjournal „Hypertension“ veröffentlicht.

Wie das Wall Street Journal (WSJ) berichtet, wurden bis 2010 in Anzeigen Grafiken aus einer Präsentation aus dem Jahr 2006 abgebildet, die geringfügig von den endgültigen Ergebnissen abwichen. So schien Blopress besser abzuschneiden als das Konkurrenzprodukt, obwohl die Resultate das gar nicht hergaben.

Außerdem räumte der Konzern jetzt ein, missverständliche Formulierungen verwendet zu haben, und entschuldigte sich bei Patienten, Heilberuflern und anderen Betroffenen. Man habe das interne Freigabesystem für entsprechende Unterlagen überarbeitet und ein Trainingsprogramm für Mitarbeiter aufgelegt.

Konzernchef Yasuchika Hasegawa betonte, man habe keine klinischen Daten manipuliert. Man habe auch keinen Zugang zu den entsprechenden Informationen gehabt; unabhängige Gutachter hätten bestätigt, dass es keine Interessenkonflikte gegeben habe. Man habe unangemessen gehandelt, aber nicht gegen geltendes Recht verstoßen.

Dies wird Novartis vorgeworfen: Der Schweizer Konzern soll zu Werbezwecken Ergebnisse von Studien manipuliert haben, die an japanischen Universitäten durchgeführt wurden. Auf diese Weise habe Diovan (Valsartan) besser abgeschnitten. Novartis dementiert, die Ermittlungen laufen.

Blopress war bis zum Patentablauf im Jahr 2012 ein wichtiger Blockbuster für Takeda mit Erlösen von mehr als zwei Milliarden US-Dollar. Derzeit muss sich der Konzern auch mit Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Actos (Pioglitazon) beschäftigen.Das Antidiabetikum soll Krebs verursachen.

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