Der größte regionale Ableger des Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS) in Großbritannien ist pleite: Mehreren Medienberichten zufolge steht der Bezirk Süd London mit mehr als 150 Millionen Britischen Pfund in den roten Zahlen. Jede Woche kommt eine neue Schulden-Million dazu. Die Regierung versucht, den Gesundheitsdienst zu retten, und hat vorerst einen Verwalter einberufen.
In Großbritannien finanzieren und koordinieren die regionalen Gesundheitsdienste die gesamte Gesundheitsversorgung: Weil Ärzte und Kliniken oft als direkte Angestellte des Dienstes arbeiten, müssen die Heilberufler mit massiven Einschnitten rechnen. Alleine in Südlondon sind derzeit mehr als 6000 Angestellte beschäftigt. Experten rechnen mit einem massiven Stellenabbau. In Medienberichten wird sogar über die Schließung von NHS-eigenen Kliniken spekuliert.
Welche Auswirkungen die Krise auf die Apotheken der Hauptstadt haben könnte, ist derzeit noch unklar: Zwar könnten auch die Zahlungen für Rx-Medikamente verzögert werden. Allerdings sehen einige Apotheker auch eine Chance in der NHS-Schuldenkrise: Vielleicht würden die Apotheken als unabhängige Anbieter dann häufiger als erste Anlaufstelle genutzt, heißt es in Internetforen.
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