Schweiz

Gesucht: Apotheker für Galenica

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Berlin -

Der Schweiz gehen die Apotheker aus: Weil sich viele einheimische Pharmazeuten für eine Karriere in der Pharmaindustrie entscheiden, rekrutiert der Pharmahandelskonzern Galenica, Betreiber der größten Apothekenkette Amavita, immer mehr Apotheker aus der Europäischen Union. Für seine insgesamt drei Apothekenketten sucht der Konzern schon seit einigen Jahren ausländische Mitarbeiter und lockt mit einer besonderen Fortbildung.

 

Zurzeit sind in den Apothekenketten des Konzerns – Amavita, Sun Store und Coop Vitality – etwa 130 ausländische Apotheker beschäftigt. Der Großteil von ihnen kommt aus Deutschland und Frankreich. Auch weiterhin wirbt Galenica in Internet und Zeitungen für einen Job in der Schweiz – bis zu 20 Stellen sind durchschnittlich frei.

Viele Schweizer Studierende würden sich für eine Karriere in Industrie, Forschung und Entwicklung entscheiden, klagt man bei Galenica. Dort seien die Arbeitsbedingungen, das Gehalt und die Entwicklungschancen besser.

Als Arbeitsplatz ist die Schweiz für deutsche Apotheker trotzdem attraktiv: Es gibt mehr Freiheiten bei der Arbeit mit Patienten und höhere Löhne. Bei Galenica kann ein Studienabgänger mit monatlich etwa 6500 Schweizer Franken (umgerechnet circa 5400 Euro) rechnen, ein Apothekenleiter verdient durchschnittlich 115.00 Franken, das entspricht ungefähr 95.500 Euro. In Deutschland verdient ein Approbierter im ersten Berufsjahr laut Adexa-Tarifvertrag etwa 3000 Euro im Monat, ab dem elften Berufsjahr kommt er auf 3700 Euro. Allerdings sind auch die Lebenshaltungskosten in der Schweiz deutlich höher als in Deutschland.

Besonders für das Mittelland, wo zwei Drittel aller Schweizer leben und fast alle größeren Städte liegen, werden Apotheker gesucht. Diese Region ist überwiegend deutschsprachig, nur im westlichen Teil wird französisch gesprochen. Pflicht für die Apotheker ist es, die Sprache des Landesteils zu beherrschen, in dem sie arbeiten wollen.

 

 

Um in der Schweiz arbeiten zu können, müssen Apotheker ihre Ausbildung beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) anerkennen lassen. Der Bewerber ist außerdem verpflichtet, sich in dem Kanton, in dem die Tätigkeit ausgeübt werden soll, eine Bewilligung einzuholen. Bevor er eine Apotheke leiten darf, muss der Pharmazeut ein Jahr lang in der Schweiz gearbeitet haben.

Galenica fordert zudem, dass Bewerber in ihrem ersten Jahr ein zweitägiges Seminar besuchen. Darin werden den Apothekern die Schweizer Gesetze und kantonale Sonderregelungen erläutert. Diese Fortbildung, die sich gezielt an zugereiste Apotheker richtet, wurde 2011 bei Galenica eingeführt.

Seit 2002 haben sich nach Angaben des BAG mehr als 1500 Approbierte ihren ausländischen Abschluss in der Schweiz anerkennen lassen, über ein Drittel davon kam aus Deutschland.

 

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