Pharmahandelskonzerne

Galenica: Rabatt auf den Euro APOTHEKE ADHOC, 18.01.2012 10:44 Uhr

Berlin - 

Der starke Franken belastet die Schweizer Wirtschaft. Weil auch Apothekenkunden vor allem in grenznahen Gebieten derzeit zum Shopping ins Nachbarland fahren, hat der Pharmagroßhändler Galexis die Preise mit seinen Lieferanten nachverhandelt. Für rund 5000 Freiwahlartikel konnten sogenannte Euro-Währungsrabatte vereinbart werden: Den Ausgleich nutzte der Marktführer nach eigenen Angaben, um seine Kunden zu stärken.

 

Insgesamt konnten Galexis und die Schwesterfirma Unione Farmaceutica sowie die Logistikdienstleister Alloga und G-Pharma im vergangenen Jahr 2 Milliarden Franken (1,7 Milliarden Euro) umsetzen, eine Steigerung von 3,2 Prozent gegenüber 2010. Neueste Dienstleistung ist seit September der sogenannte Parcel Service: Dabei können registrierte Apotheken, zum Beispiel aus Kooperationen oder Ketten, sich über Galexis gegenseitig Waren zuschicken.

Allerdings ist der Konzern nicht nur der größte Lieferant, sondern auch der größte Konkurrent der Schweizer Apotheken: Mit seinen Ketten Amavita und Sun Store steigerte der Mutterkonzern Galenica seinen Umsatz um 2,6 Prozent auf 1,1 Milliarden Franken (900 Millionen Euro). Ohne Zukäufe und Neueröffnungen lag das Plus bei 0,6 Prozent. Negative Markteinflüsse wurden durch gezielte Verkaufsförderungs- und Expansionsmaßnahmen abgefedert.

Galenica betreibt neben der Versandapotheke MediService rund 289 eigene Apotheken; außerdem firmieren 161 Partnerapotheken unter dem gemeinsamen Dach. Dazu kommen knapp 50 Apotheken, die Galenica gemeinsam mit der Supermarktkette Coop betreibt und die Erlöse von 126 Millionen Franken (104 Millionen Euro, plus 7,5 Prozent) erwirtschafteten.

Weniger gut entwickelte sich die Pharmasparte mit Produkten wie Venofer, Ferinject, Maltofer und anderen Eisenpräparaten. Obwohl das Geschäft um 8,4 Prozent wuchs, stand nach Umrechnung mit 584 Millionen Franken (483 Millionen Euro) nur ein Plus von 1 Prozent. Der Bereich Healthcare Information schrumpfte um 2,5 Prozent auf 48 Millionen Franken (70 Millionen Euro).

Insgesamt lagen die Erlöse des Konzerns, an dem Alliance Boots mit einem Viertel beteiligt ist, bei knapp 3,2 Milliarden Franken (2,6 Milliarden Euro), 2,6 Prozent über Vorjahr. Der Gewinn soll mindestens auf Vorjahresniveau liegen.