Nach der Trennung von der Pharmasparte Vifor hat sich der schweizerische Pharmahändler Galenica den Ausbau seines Apothekenetzwerkes auf die Fahnen geschrieben. Das Servicekonzept Aprioris soll Kunden in die Apotheken locken.
Aprioris soll einen weiteren Wachstumsschub in die Schweizer Apothekenlandschaft bringen. Dabei sollen Pflegefachpersonen in Apotheken Dienstleistungen von Ärzten übernehmen, also etwa Impfen oder erste medizinische Hilfe. Damit würde zum einen das Gesundheitssystem entlastet, gleichzeitig würden sich Apotheker damit unentbehrlicher machen. Im zweiten Halbjahr 2018 soll es zum Pilotprojekt eine erste Bilanz geben.
Für das Geschäftsjahr 2017 konnte der Konzern nicht nur ein Umsatzplus von 6,8 Prozent auf rund 3,2 Milliarden Franken verzeichnen (2,7 Milliarden Euro), er übertraf damit auch das Wachstum des Pharmamarktes von 4,2 Prozent deutlich.
Konkret hat Galenica im vergangenen Jahr fünf neue Apotheken eröffnet und weitere sechs übernommen. Galenica betreibt mittlerweile 339 eigene Apotheken unter Marken wie Amavita und Sun Store. Dazu kommen die Geschäfte der gemeinsam mit Coop betriebenen Kette Coop Vitality und die unabhängigen Partnerapotheken von Feelgood’s. Zu den aktuell rund 500 Standorten will das Unternehmen sein Filialnetz jetzt pro Jahr um mindestens fünf bis maximal fünfzehn Standorte ausweiten.
Firmenchef Jean-Claude Clémençon rechnet trotz der beschlossenen Preissenkungen für Medikamente von rund 240 Millionen Franken (205 Millionen Euro) bis zum Jahr 2020 in seinem Unternehmen mit Wachstum, weil die alternde Bevölkerung die Nachfrage kontinuierlich erhöhen werde.
Im Produktgeschäft konnte die Galenica-Gruppe durch den Kauf der Marken Merfen und Vita-Merfen sowie durch Kooperationen (Excilor, Adler’s Schüssler Salze) weiter wachsen, auch hier halten die Schweizer weiter Ausschau nach neuen Produkten und Partnerschaften.
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