Frankreich

Apotheker sollen Senioren impfen

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Berlin -

Portugal, England und Irland haben es vorgemacht – und bald könnten auch in Frankreich Impfungen in Apotheken erlaubt werden. Gesundheitsministerin Marisol Touraine will auf diese Weise vor allem die Impfrate unter älteren Menschen erhöhen.

Mittlerweile seien alle Neugeborenen geimpft, dagegen schütze sich nur jeder Zweite der über 65-Jährigen beispielsweise gegen Grippe, klagte Touraine. Auch der Ärztemangel, der vor allem ländliche Regionen betreffe, sei ein Grund hierfür. Dem könne man mit dem großen Netzwerk an landesweit mehr als 22.400 Apothekern entgegenwirken.

Bei den verschiedenen Apothekerverbänden traf der Vorstoß auf unterschiedliche Resonanz. Phillippe Gaertner, Vorsitzender der Fédération des Syndicats Pharmaceutiques de France (FSPF), sagte: „Manche Menschen suchen jahrelang keinen Arzt auf, schlicht weil sie nicht krank sind. Deshalb werden sie auch nicht geimpft, wenn sie es bräuchten.“ Die Apotheker sollten aber entsprechend geschult werden und eng mit den behandelnden Ärzten zusammenarbeiten.

Eindeutig fällt die Reaktion der Mediziner aus: Sie sehen das Vorhaben als Affront gegen ihren Berufsstand: Impfungen seien keine Trivialsache, hieß es. Für Dezember riefen mehrere Ärzteverbände zum landesweiten Streik auf. So sollen zwischen den Feiertagen die Arztpraxen geschlossen bleiben.

Auch den Krankenschwestern sind die Pläne nicht ganz geheuer. Ihnen war es seit längerem erlaubt zum Beispiel Zweitimpfungen zu geben. Sie fürchten eine mögliche Konkurrenz seitens der Apotheker.

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