Frankreich

Zopiclon-Tabletten in Furosemid-Packung

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Berlin -

In Frankreich gibt es einen Medikamentenskandal: Der Generikakonzern Teva ruft zwei Chargen seines Furosemid-Päparats zurück, weil bei diesem einzelne Tabletten ein Schlafmittel anstelle des Diuretikums enthalten können. Die Staatsanwaltschaft in Marseille untersucht parallel, ob der Tod eines Rentners mit dem Problem in Zusammenhang steht.

Nach Medienberichten hatte ein Apotheker die Verwechslung festgestellt, weil eine Patientin nach der Einnahme des Diuretikums über Müdigkeit klagte. In den Blistern waren einzelne Zopiclon- anstelle von Furosemid-Tabletten enthalten.

Laut Arzneimittelbehörde ANSM kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Probleme auch bei anderen Packungen auftreten können. Betroffen sind die Chargen Y175 und Y176, von denen laut ANSM 95.000 Einheiten hergestellt wurden.

Obwohl laut Behörde keine akute Lebensgefahr besteht, wurden die Patienten in der vergangenen Woche aufgefordert, ihre Packungen in die Apotheke zurückzubringen, wo sie Ersatz bekommen. Die Prüfer weisen darauf hin, dass sowohl der fehlende diuretische als auch der unerwünschte hypnotische Effekts schwerwiegende Folgen haben können.

In Marseille prüft die Staatsanwaltschaft derweil den Tod eines 91-Jährigen. In der Wohnung des Mannes im Stadtteil „Le Roucas Blanc“ war ebenfalls das betroffene Präparat gefunden worden. Laut ANSM gibt es derzeit keinen Hinweis auf einen kausalen Zusammenhang.

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