In Finnlands Apotheken wird gestreikt. Bereits seit drei Wochen verleihen die angestellten Apotheker ihrer Forderung nach mehr Lohn auf diese Weise Nachdruck; 468 der 800 finnischen Apotheken und Filialen sind von den Ausständen ihrer pharmazeutischen Mitarbeiter betroffen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln wird durch die Inhaber sowie innerhalb verkürzter Öffnungszeiten sichergestellt. Auch die technischen Angestellten, die bereits Lohnerhöhungen durchgesetzt haben, beteiligen sich nicht am Streik. Nur 50 kleinere Apotheken haben daher bislang ihren Betrieb komplett einstellen müssen. Der öffentliche Druck hält sich in Grenzen, da bislang keinerlei Versorgungsprobleme aufgetreten sind.
Der Streik könnte Beobachtern zufolge dennoch länger andauern: Die Gewerkschaft will eine Lohnerhöhung um 17 Prozent innerhalb der nächsten zwei Jahre durchsetzen. Derzeit verdienen in Finnland die knapp 3800 angestellten Pharmazeuten (Bachelor) rund 2500 Euro pro Monat, fordern also eine Erhöhung um 500 Euro. Eine Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern war gestern erneut gescheitert; am Freitag treffen beide Parteien erneut zusammen.
Die Apotheken hatten im vergangenen Jahr einen Preisschnitt von 5 Prozent hinnehmen müssen. Weil in der Folge die geforderten Lohnerhöhungen ausblieben, waren die Apothekenmitarbeiter am 19. November in Ausstand getreten.
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