Der finnische Pharmahändler Oriola hat für rund 70 Millionen Euro 75-prozentige Aktienpaket an den russischen Pharmahändlern Vitim und Moron gekauft. Damit steigt nach Phoenix und Alliance Boots ein weiterer europäischer Handelskonzern in den russischen Wachstumsmarkt ein. Oriola ist mit einem Jahresumsatz von 2,5 Milliarden Euro einer der führenden Großhändler in Skandinavien und will in Schweden für den Fall einer Gesetzesänderung eine Apothekenkette betreiben.

Anders als seine Mitbewerber hat Oriola bislang kaum Erfahrung mit Ketten. Nur in Lettland betreibt das Unternehmen eigene Apotheken. In Russland übernimmt Oriola mit Vitim nun ein Unternehmen, das unter der Marke Stary Lekar mit 140 Filialen die fünftgrößte Kette in Moskau betreibt. Die 1999 gegründete Firma beschäftigt 1600 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr 76 Millionen Euro um. Aufgrund der raschen Expansion erwirtschaftete Vitim in den vergangenen Jahren keinen Gewinn.

Moron ist in ganz Russland als Großhändler aktiv; der Umsatz lag 2007 bei knapp 300 Millionen Euro. Auch Moron arbeitete zuletzt defizitär; rund 1800 Angestellte arbeiten für das Unternehmen. Beide Firmen befinden sich bislang in Privatbesitz; Oriola hat eine Option auf die restlichen Anteile.