Die Geduld der US-Arzneimittelagentur FDA mit dem Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) ist offenbar am Ende. Die Behörde hat die Aufsicht über drei Produktionsstätten der J&J-Tochter McNeil übernommen. Zuvor hatte es wiederholt Meldungen über Qualitätsmängel in den Werken sowie Rückrufe diverser OTC-Präparate gegeben.
McNeil darf die Produktion in dem bereits im vergangenen Jahr geschlossenen Werk in Fort Washington (Pennsylvania) nicht wieder aufnehmen, so lange die beanstandeten Mängel nicht beseitigt sind. Für die beiden anderen Produktionsstätten (Lancaster/Pennsylvania, Las Piedras/Puerto Rico) wurde ein strikter Zeitplan zur Behebung der Qualitätsprobleme beschlossen. Inspektionen sollen sicher stellen, dass alle Verstöße korrigiert werden.
Strafzahlungen sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Sollte McNeil allerdings gegen die Auflagen verstoßen, kann die FDA die Produktion stoppen, Rückrufe anordnen und Bußgelder bis zu 10 Millionen US-Dollar jährlich verhängen.
In Deutschland vertreibt McNeil unter anderem die Marken Dolormin, Imodium, Imogas, Livovab, Pepciddual und Terzolin. Zu J&J gehören außerdem bebe, compeed, Hexoral, Listerine, Neutrogena, Nicorette, o.b., Olynth, Penaten, Reactine und Regaine.
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