USA

FDA-Experten fordern HIV-Heimtests

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HIV-Tests für zu Hause sollen in den USA zugelassen werden. Das fordert Medienberichten zufolge ein 17-köpfiges Beratungsgremium der US-Arzneimittelbehörde FDA. Der HIV-Heimtest nutzt einen Abstrich der Mundschleimhaut, um Antikörper der Infektionskrankheit innerhalb von 20 Minuten festzustellen. Das Gerät soll als OTC-Version von der Firma OraSure angeboten werden. Firmenchef Douglas Michels freute sich über die Entscheidung.

Der mobile Test soll Berichten zufolge über eine Trefferquote von 93 Prozent verfügen. Trotz der bleibenden 7 Prozent hält das Gremium einstimmig an seiner Forderung fest: Der Test könne sehr bedeutend bei der Hilfe sein, die Zahl der jährlichen Neuinfektionen einzudämmen, sagte Blaine Hollinger, Vorsitzende des Beratungsgremiums, gegenüber der Zeitung „The Washington Post“.

Die FDA ist nicht verpflichtet, die Vorschläge der Experten anzunehmen, tut dies aber in der Regel. Bislang gibt es in den USA lediglich einen Test, bei dem man sich selbst Blut abnimmt und die Probe anschließend in ein Labor schickt. Dieses Verfahren wurde laut FDA 1996 eingeführt. Zuvor war es Menschen mit einem HIV-Verdacht nur möglich, sich direkt von einem Arzt testen zu lassen.

In Deutschland werden HIV-Tests in der Regel von Gesundheitsämtern und Arztpraxen angeboten. Heimtests steht die Deutsche Aidshilfe kritisch gegenüber: „Wir raten von Tests alleine zu Hause ab“, sagte ein Sprecher der Aidshilfe. Sie seien teuer und häufig unzuverlässig. Eine falsche Anwendung könne zu einer hohen Fehlerquote führen.

 

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