Ein Berater-Komitee der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffs des US-Konzerns Johnson & Johnson ausgesprochen. Bei der live übertragenen Video-Schalte des Treffens am Freitag stimmten die Fachleute des Gremiums einstimmig für die Zulassung. Eine endgültige Entscheidung über die Notfallzulassung obliegt nun der FDA, die aber meistens den Empfehlungen der Experten folgt.
Es wäre – nach den Impfstoffen vom Mainzer Pharma-Unternehmen Biontech und seinem US-Partner Pfizer und vom US-Pharma-Unternehmen Moderna – der dritte in den USA bedingt zugelassene Corona-Impfstoff und der erste, der nur einmal gespritzt werden muss. Bereits Mitte der Woche hatte die FDA dem Impfstoff von Johnson & Johnson ein erstes gutes Zeugnis ausgestellt.
Mitte Februar hatte Johnson & Johnson auch einen Antrag auf Notfallzulassung bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA gestellt. Die EMA erklärte, man werde das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag in einem beschleunigten Verfahren prüfen. Der zuständige Ausschuss könnte seine Bewertung Mitte März abgeben.
Die Wirksamkeit des Vektorimpfstoffes ist, ebenso wie bei der Vakzine von AstraZeneca, niedriger als bei den mRNA-Impfstoffen. Der Impfstoff mit dem vorläufigen Namen Ad.26. COV2.S führt nach einmaliger Injektion zu einem Impfschutz von 66 Prozent. In einer Zwischenanalyse der Phase-III-Studie „Ensemble“ zeigt sich somit eine ausreichende Immunantwort. Isoliert betrachtet führte der Impfstoff in den einzelnen Regionen der Studie zu unterschiedlichen Schutzleistungen: In den USA kam es zu einem Impfschutz von 72 Prozent, in Lateinamerika zu 66 Prozent und in Südafrika zu 57 Prozent. Bereits nach 14 Tagen konnte der beginnende Impfschutz verzeichnet werden. An der Studie nahmen über 40.000 Probanden teil.
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