Dem früheren tschechischen Gesundheitsminister Dr. David Rath droht ein Verlust seines Schutzes vor Strafverfolgung. Der Immunitätsausschuss des tschechischen Abgeordnetenhauses hat Medienberichten zufolge der Strafverfolgung Raths einstimmig zugestimmt. Anfang Juni soll die endgültige Entscheidung fallen.

Rath war Mitte Mai in Tschechien unter anderem wegen schweren Korruptionsverdachts verhaftet worden. Ihm wird zudem die Beeinträchtigung von Interessen der EU vorgeworfen. Er war vor seiner Haustür mit rund 280.000 Euro in bar ertappt worden. Bei einer Hausdurchsuchung stießen die Ermittler auf weiteres Bargeld im Wert von rund 1,2 Millionen Euro.

Rath hatte die Anschuldigungen bestritten. Nach seiner Anklage hatte Rath demnach seine Partei, die oppositionellen Sozialdemokraten (CSSD), verlassen. Auch von seinem Amt in Zentralböhmen war er zurückgetreten. Falls er für schuldig gesprochen wird, drohen ihm zwölf Jahre Gefängnis. Rath war von 2005 bis 2006 Gesundheitsminister, in den 1990er Jahren war er Präsident der Ärztekammer.