Griechenland gehört zu den klassischen Einkaufsländern für Reimporteure. Das gilt allerdings nicht für alle Präparate: Zantic (Ranitidin) von GlaxoSmithKline etwa ist in Griechenland um ein Vielfaches teurer als in Großbritannien. Die Großhändler konnten die Regierung bislang nicht überzeugen, den Parallelimport freizugeben. Nun will die EU-Kommission nachhelfen und droht mit einem Vertragsverletzungsverfahren.
Die Brüsseler Behörde kritisiert die hohen Hürden für den Parallelimport: Es sei ungerechtfertigt, dass Importeure detaillierte Angaben zu den Präparaten machen müssten, wenn bereits entsprechende Informationen des Originalherstellers vorlägen. So sei es den Importeuren „nicht zumutbar“, dass sie zusätzlich zur Genehmigung für die Paralleleinfuhr auch eine Genehmigung über das Inverkehrbringen oder Preisinformationen vorlegen müssten.
Die EU-Kommission ärgert sich zudem über ausbleibende Reaktionen: Die griechischen Behörden hätten nicht auf das erste Mahnschreiben geantwortet und damit „gegen den Grundsatz der loyalen Zusammenarbeit“ verstoßen. Reagiert Griechenland wieder nicht, will die Kommission vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) ziehen.
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