Der US-Pharmakonzern Eli Lilly verhandelt einem Zeitungsbericht zufolge mit der Justiz über einen Milliarden-Vergleich wegen unerlaubter Werbung. In Gesprächen mit Staatsanwälten über die Vermarktung des Psychopharmakums Zyprexa (Olanzapin) gehe es um eine Zahlung von einer Milliarde Dollar (umgerechnet 673 Millionen Euro), schreibt die „New York Times“. Dies wäre laut dem Bericht die höchste Vergleichssumme eines Pharmaunternehmens im Zusammenhang mit der Vermarktung seiner Produkte. Eli Lilly habe sich dazu nicht äußern wollen.
Den Behörden zufolge habe Eli Lilly zwischen 2000 und 2003 Ärzte ermuntert, das Medikament unter anderem bei altersbedingter Demenz zu verschreiben. Es sei jedoch nur für die Behandlung von Schizophrenie und manisch-depressive Erkrankungen zugelassen. Zwar dürften Ärzte Medikamente für jegliche Erkrankungen verschreiben, sobald sie auf dem Markt seien. Den Herstellern sei aber nur erlaubt, die Produkte für die von der Gesundheitsbehörde FDA zugelassenen Indikationen anzupreisen.
Das Unternehmen hat sich schon mehrmals auf Ausgleichszahlungen für Geschädigte des Psychopharmakums eingelassen. Dafür gab Eli Lilly der Zeitung zufolge bereits insgesamt 1,2 Milliarden Dollar aus.
APOTHEKE ADHOC Debatte