In den USA wurden vier Impfstoffe gegen das Schweinegrippevirus zugelassen. Der französische Hersteller Sanofi Pasteur, der schweizerische Konzern Novartis, das australische Unternehmen CSL sowie die AstraZeneca-Tochter MedImmune dürfen damit ihre Vakzine auf den Markt bringen. Darüber hinaus erwartet der britische Hersteller GlaxoSmithKline einen Zulassungsbescheid. Die Auslieferung erfolgt nach Aussage der Behörde in den kommenden vier Wochen.
Drei der vier Impfstoffe werden intramuskulär injiziert; die injizierbaren Vakzine sind entweder als unkonservierte Einmaldosis oder mit Thiomersal versetzt als Zehnfachampullen verfügbar. Je nach Hersteller gelten unterschiedliche Empfehlungen bezüglich Dosis, Impfhäufigkeit und Alter.
Der Impfstoff von CSL muss nur einmal geimpft werden und ist für Erwachsene über 18 Jahren zugelassen. Mit dem Impfstoff von Novartis können Kinder ab vier Jahren sowie Erwachsene geimpft werden. Kindern bis neun Jahren wird eine zweimalige Impfung im Abstand von vier Wochen empfohlen, allen anderen eine einmalige Immunisierung.
Der Sanofi-Impfstoff kann bereits Babys im Alter von sechs Monaten verabreicht werden. Bis zu einem Alter von 35 Monaten empfiehlt der Hersteller die zweimalige Impfung innerhalb von vier Wochen, allerdings nur mit der halben Dosis. Kinder bis neun Jahren sollten zweimal geimpft werden, ansonsten ist der Impfschutz nach einer Einfachimpfung ausreichend hoch.
MedImmune hat einen intranasal zu applizierenden Impfstoff entwickelt. Das Nasenspray ist für die Altersgruppen zwei bis 49 Jahre empfohlen. Bis zu einem Alter von neun Jahren soll das Spray zweimal appliziert werden. Sonst gilt auch hier die Einfachimpfung.
Die den Zulassungen zugrunde liegenden Studien wurden Anfang August begonnen. Ergebnisse zu Studien mit Kindern stehen noch aus. Dementsprechend könnten sich die Dosierungsempfehlungen für Kinder noch ändern.
In den USA fällt die Definition der Risikogruppen etwas anders aus als in Deutschland. Schwangere sowie Kinder und junge Erwachsene bis 24 Jahre zählen zu den Zielgruppen, die zuerst immunisiert werden sollen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums müssen US-Bürger für den Impfstoff nichts zahlen. Allerdings könnten Kosten für die Applikation anfallen. Bislang habe die Regierung insgesamt 195 Millionen Impfdosen bei fünf verschiedenen Herstellern bestellt.
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