Eurokrise

EFPIA: Keine Reimporte aus Krisenländern

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Berlin -

Die Eurokrise hat auch die Pharmabranche im Griff. Preisnachlässe und Zahlungsausfälle drücken das Geschäft. Im Vorfeld des anstehenden EU-Krisengipfels haben sich die forschenden Pharmafirmen daher in einem Brief an die europäischen Politiker gewendet. Im Gegenzug für ihr Entgegenkommen fordern die Hersteller Zugeständnisse: Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sollen die Krisenländer nicht länger für Preisvergleiche herhalten – und Reimporte dort nicht länger bezogen werden.

 

Die Mitgliedstaaten sollen zustimmen, Länder, die bereits finanzielle Hilfe erhalten, aus der Referenzliste für die Preisbildung zu streichen. Die EU solle zudem einen temporären Stopp für den Reimport von Medikameten aus krisengeschüttelten Staaten erlassen.

Die Pharmaunternehmen hätten hart daran gearbeitet, Krisenländer kontinuierlich zu versorgen, sagte EFPIA-Präsident Andrew Witty (GSK). Dies beinhalte auch das Prüfen von Notfallplänen für die Arzneimittelversorgung im Falle eines Euro-Austrittes Griechenlands.

Nach Griechenland hat auch Spanien finanzielle Hilfen von der EU beantragt. Im ersten Quartal 2012 wurden in Griechenland laut EFPIA weniger als 1 Prozent der an den Staat verkauften Arzneimittel bezahlt. Im vergangenen Jahr waren es etwas mehr als ein Drittel. Medikamente und medizinische Behandlungen gibt es vielerorts nur noch gegen Barzahlung.

 

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