E-Commerce

Walmart macht Druck auf Amazon

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Berlin -

Der Einzelhandelskonzern Walmart steigt in den Online-Versandhandel ein. Mit dem Kauf des Internethändlers Jet.com erhöht Walmart den Druck auf seinen schärfsten Konkurrenten Amazon. 3,3 Milliarden US-Dollar ist Walmart der Zukauf wert. Davon gehen drei Milliarden Dollar in bar und zusätzliche 300 Millionen Dollar in eigenen Aktien über den Tisch. Jet.com will nach Firmenangaben die Logistik im E-Commerce-Geschäft revolutionieren.

Das Unternehmen Jet.com von Gründer Marc Lore ist ein echter Senkrechtstarter. Es ist erst zwei Jahre alt und hat Medienberichten zufolge im vergangenen Jahr rund 500 Millionen Dollar umgesetzt. Nach Firmenangaben tummeln sich etwa vier Millionen Einkäufer auf der Plattform. Jet.com hat seinen Sitz in Hoboken, New Jersey.

Das andere Besondere an Jet.com ist sein Preis-Algorithmus: Preisanpassungen sollen für Kunden einen Anreiz schaffen, noch mehr Produkte auf einen Schlag zu kaufen. So werden Online-Käufer dazu verführt, Güter aus demselben Distributionszentrum zu erwerben, um Geld zu sparen. Je näher das Produkt, desto niedriger der Preis, lautet die Devise. Jet reduziert damit die Kosten für die Logistik. Verzichtet der Kunde außerdem auf sein Umtauschrecht, geht der Preis nochmals runter. Wer die Kunden- anstatt der Kreditkarte nutzt, spart erneut.

Und auf diese Software hat Walmart es abgesehen. Der Einzelhändler rangiert im Bereich E-Commerce-Verkäufe und mit einem Marktanteil von 3 Prozent auf Platz 4. Im Online-Handel bleibt Amazon an der Spitze: Der Marktanteil liegt bei mehr als 31 Prozent.

Die Übernahme von Jet ist daher ein strategisches Geschäft. Der sogenannte „E-Tailer“ bietet auch in dicht besiedelten Regionen wie New York Lieferungen am selben Tag an – ohne zusätzliche Kosten für den Käufer oder Jet.com selbst. Walmart hat es auf die Stadtbewohner und sogenannten „Millenials“ abgesehen, die für gewöhnlich viele Produkte im Internet kaufen.

„Wir suchen nach neuen Wegen, unsere Preise zu reduzieren, unser Sortiment zu erweitern und die einfachste und unkomplizierteste Shopping-Erfahrung zu schaffen – das ist, was unsere Kunden wollen“, sagte Walmart-Chef Doug McMillon.

Die Übernahme soll in diesem Jahr abgeschlossen werden, muss aber noch von den US-Aufsichtsbehörden genehmigt werden. Walmart und Jet.com bleiben aber getrennte Marken. Der Einzelhandelskonzern ist mit mehr als 11.000 Geschäften in 28 und E-Commerce-Webseiten in elf Staaten vertreten.

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