Noch prüft die dänische Regierung ein Gutachten der Wettbewerbsbehörde, nach dem der Apothekenmarkt liberalisiert werden soll. Die Drogeriekette Matas steht aber schon in den Startlöchern: „Wir haben derzeit 294 Niederlassungen im ganzen Land. Wir würden natürlich an allen möglichen Orten Apotheken etablieren, auch in den abgelegenen Regionen Dänemarks“, so ein Matas-Sprecher gegenüber der Tageszeitung „Politiken“.
Die Wettbewerbshüter fordern von der Regierung weitgehende Liberalisierungsmaßnahmen: die Aufhebung der Festpreise für Rx-Medikamente, Streichung des Fremdbesitzverbotes und deutliche Lockerungen beim Mehrbesitzverbot. Der Apothekerverband hatte das Gutachten als „Angriff auf die Apotheken“ bezeichnet.
„Wenn die Regierungen den Empfehlungen folgt, können wir endlich mit dem Aufbau unserer Full-Scale-Apotheken beginnen“, so die Reaktion des Matas-Sprechers auf den Behördenbericht. Da Rx-Arzneimittel weiterhin nur in Anwesenheit von Apothekern abgegeben werden dürfen, sei die Patientensicherheit nicht gefährdet.
Matas ist kein unbeschriebenes Blatt: Seit Jahren fordert die Drogeriekette die Deregulierung des Apothekenmarktes. Bislang macht die Kette durch eine neuartige Kooperation mit dem Apotheker Danji Bhanderi auf sich aufmerksam: Der Pharmazeut beliefert 13 Matas-Filialen mit Rx-Medikamenten, die in der Drogerie als versiegelte Pakete an die Kunden ausgegeben werden. Die von den Sozialdemokraten abgelöste rechtskonservativ-liberale Regierung, die auch das Gutachten beauftragt hatte, hatte Pick-up unter gewissen Bedingungen freigegeben.
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