Dopingmittel aus Apotheken dpa, 06.06.2008 14:46 Uhr
Chinas Behörden haben neun Apotheken wegen des Verkaufs von Dopingmitteln die Lizenzen entzogen. Nach Angaben der chinesischen Nahrungs- und Arzneimittelaufsicht vom Freitag waren die Händler bei einer landesweiten Untersuchung in der Stadt Anshan der Nordostprovinz Liaoning aufgeflogen. In dem Ort seien allein 907 Unternehmen und Händler kontrolliert worden.
In den beanstandeten Apotheken seien Dopingmittel wie Methyltestosteron und andere Testosteron-Präparate sowie Tibolon verkauft worden. Diese Mittel stehen auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA. Die Untersuchungen hatten sich neben Anshan vor allem auf Peking und die anderen Wettkampfstädte für die Olympischen Spiele im Sommer sowie auf die südchinesische Metropole Shenzhen konzentriert, wie der Behördensprecher Yan Jiangying erklärte. In Anshan war im Sommer 2006 auch eine Sportschule wegen „kollektiven Dopings“ geschlossen worden.
Die Volksrepublik gilt als Quelle der meisten über das Internet verkauften Dopingmittel. Nach WADA-Angaben hat China im Kampf gegen Doping aber Fortschritte gemacht.