Der Pharmahandelskonzern Celesio geht mit DocMorris nach Italien. Morgen öffnet in Mailand die erste Filiale unter neuem Namen, in Kürze sollen zwei weitere Apotheken in der zweitgrößten Stadt Italiens umfirmiert werden. Zur Eröffnung reisen der zuständige Celesio-Vorstand Wolfgang Mähr sowie Thomas von Künsberg Sarre, bei DocMorris verantwortlich für die Vor-Ort-Apotheken, an.
Celesio betreibt in Italien 160 Apotheken, hatte aber erst im Oktober 31,3 Millionen Euro abschreiben müssen. Vor einigen Wochen hatte die Tageszeitung „Il Giornale“ berichtet, dass Käufer für vier Mailänder Apotheken gesucht würden, die seit Jahren Verluste schreiben. Bei Celesio hatte man dies nicht bestätigen wollen.
Verschiedene Gemeinden hatten dem Konzern vor gut zehn Jahren das Management ihrer kommunalen Apotheken langfristig übertragen. 86 Apotheken betreibt Celesio alleine in Mailand; das Netzwerk war auch Gegenstand eines Verfahrens beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Sachen Fremdbesitzverbot: Nach einer Beschwerde von Celesio hatte die EU-Kommission Italien in Luxemburg verklagt; der Fall wurde gemeinsam mit dem Vorlageverfahren in Sachen DocMorris-Apotheke entschieden.
Neben den rund 150 Franchise-Apotheken in Deutschland firmieren bereits in Irland und Schweden erste Apotheken unter der Marke DocMorris. Celesio betreibt außerdem in Belgien, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen und Tschechien eigene Apothekenketten.
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