Celesio

DocMorris startet als Franchise in Italien Benjamin Rohrer, 20.04.2012 14:42 Uhr

Berlin - 

Obwohl noch unklar ist, was der DocMorris-Verkauf für die Vor-Ort-Apotheken bedeutet, wird erst einmal weiter expandiert. In Italien werden nicht nur immer mehr Kommunalapotheken umgeflaggt. Ende März eröffnete im norditalienischen Vicenza der erste selbstständige Apotheker eine DocMorris-Apotheke. Dr. Nico Cappellotto ist der erste Franchise-Apotheker in Italien überhaupt. Dass es mit DocMorris weiter geht, steht für den Markenpartner außer Frage.

Cappellotto ist begeistert vom neuen Aussehen seiner Apotheke: 1978 habe er sich in Vicenza niedergelassen, seitdem ist die Konkurrenz stetig gewachsen: „Inzwischen gibt es hier alle 500 Meter eine Apotheke“, so Cappellotto.

Mit der neuen Marke, der kompletten Umgestaltung seiner Offizin und den üblichen DocMorris-Rabattaktionen will Cappellotto neue Kunden gewinnen. Auch vor gesundheitspolitischen Turbulenzen fühlt sich der Apotheker nun sicherer: „Mit DocMorris im Rücken habe ich deutlich weniger Angst.“

Von den Diskussionen über die Zukunft der Marke will Cappellotto nichts wissen: „Ich habe gehört, dass lediglich das Internet-Geschäft verkauft wird.“ In Stuttgart wollte sich ein Konzernsprecher dazu nicht äußern: „Entscheidend ist doch das Konzept, das wir unabhängig von der Marke ausbauen.“

Für die italienische Celesio-Tochter war die Eröffnung der Franchise-Apotheke nur der Anfang. Nach dem „Start-up“ sollen nun weitere Apotheker für die gemeinsame Marke gewonnen werden.

Auch die rund 80 Kommunalapotheken, die im Besitz von Celesio sind, sollen weiter umbenannt werden: „Bis zum Ende sollen 50 Apotheken den Namen tragen“, heißt es bei Celesio. Bislang wurden 30 Standorte in Mailand umgeflaggt; der letzte erst vor fünf Tagen.

Franchisekonzepte für Apotheken waren den Italienern bislang nur aus dem Ausland bekannt: Über die Kommunalapotheken in Nord- und Mittelitalien kennen sie zwar die großen Pharmahandelskonzerne Europas. In diesem Fall werden die Filialen aber als Kettenapotheken betrieben.

Auch die wenigen Kooperationen des Landes entsprechen nicht der Franchise-Idee: In Gruppierungen wie „Essere e Benessere“ kommunizieren zwar mehrere Apotheken unter der gleichen Dachmarke; einen einheitlichen Auftritt gibt es aber nicht.