Dänemark

Deutsche Rezepte in dänischen Apotheken

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Berlin -

Dänemarks Apotheken müssen ab sofort Rezepte aus allen anderen EU-Staaten akzeptieren. Mit der Gesetzesänderung zum Monatsanfang kommt die dänische Regierung den Anforderungen der EU nach: 2009 hatte die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, weil man in Dänemark nur Rezepte aus den skandinavischen Nachbarstaaten Norwegen, Schweden, Finnland und Island akzeptierte.

 

Nachdem die EU-Kommission Dänemark erstmals im Mai 2009 auf den Vertragsverstoß hingewiesen hatte, hielt Kopenhagen zunächst dagegen: Dänemark wollte sich vor einer Einfuhr von gefälschten Rezepten schützen, so das Argument. Lediglich über Ärzte aus den anderen skandinavischen Ländern habe man genügend Informationen, wie etwa Berufsverbote, hieß es aus dem Gesundheitsministerium. Apotheker- und Ärzteverbände warnten zudem davor, dass ihre Kollegen im Rest der EU viel häufiger Antibiotika verschrieben. Die Mediziner fürchteten daher einen Anstieg bei Resistenzen.

Die EU-Kommission antwortete jedoch, dass es trotz eines Verbotes bei berechtigtem Zweifel weiterhin legitim sei, ausländische Rezepte nicht zu akzeptieren. Allerdings dürfe nicht die Herkunft des Arztes der Grund sein, die Abgabe von Medikamenten zu verweigern.

Im Sommer des vergangenen Jahres versprach die dänische Regierung dann, die Empfehlungen der EU rasch umzusetzen. Warum die Neuregelung erst jetzt umgesetzt wurde, wollte man im Gesundheitsministerium nicht kommentieren. Die einzigen Ausnahmen sind nun noch Rezepte über Betäubungsmittel und elektronisch übermittelte Verschreibungen.

 

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