Die Versandapotheke „Zur Rose“ bietet ihren österreichischen Kunden derzeit ein Kombinationspaket mit OTC-Arzneimitteln an: Das sogenannte „Wetter-Set“ enthält Schmerzmittel, Nasenspray und Hustenlöser. „Zur Rose“ lockt die Kunden mit einem Rabatt von 10 Euro gegenüber dem Einzelpreis. Der österreichische Apothekerverband warnt vor gesundheitlichen Risiken. Die Versandapotheke weist die Vorwürfe zurück und erinnert an die Konsumentenfreiheit.
„Optimale Versorgung bei Erkältungskrankheiten in einem Set vereint“, verspricht „Zur Rose“ auf seiner Internetseite bezüglich des Wetter-Sets. Zur Kombination gehören Aspirin Complex Granulat, Rhinospray Plus sowie das Hustenlöser-Sirup Wick Formel 44 Plus.
„Kein Apotheker würde eine derartige Kombination an seine Patienten abgeben“, beschwert sich der Apothekerverband. Die Kombination sei aus pharmakologischer Sicht bedenklich: Insbesondere bei Hypertonikern könne die gleichzeitige Einnahme von Nasenspray und Aspirin zu einer nicht erwünschten Wirkungsverstärkung bis hin zu einer Blutdruck-Krise führen. Kleinkinder und Schwangere dürften die Kombination überhaupt nicht einnehmen.
Solche Bedenken sind aus Sicht von „Zur Rose“ nicht gerechtfertigt: „Wie in jeder guten Apotheke“ biete die Internetapotheke seriöse Informationen und fundierte Beratungen an. Statt zu den pharmazeutischen Vorwürfen Stellung zu nehmen, argumentiert „Zur Rose“ mit den Rabatten: „Die Tatsache, dass die rezeptfreien Produkte bis zu 40 Prozent günstiger sind als bei herkömmlichen Anbietern, ist zudem für manche Familien eine willkommene Entlastung des Haushaltsbudgets.“
Dass die Schweizer Versandapotheke in Österreich OTC versenden darf, ist Ergebnis einer Gesetzeslücke: Eigentlich ist der Versandhandel in der Alpenrepublik nämlich gänzlich verboten. Das Versenden von OTC aus anderen Ländern nach Österreich ist jedoch nicht ausdrücklich untersagt, solang die Arzneimittel österreichische Registrierungsnummern tragen. „Zur Rose“ ist in Österreich seit Januar exklusiver Partner der Drogeriekette dm.
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