Magenlähmung, chronische Diarrhoe und Zahnausfall

Daily Mail: Sammelklage gegen Ozempic

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Berlin -

Der Daily Mail zufolge haben in den USA dutzende Ozempic-Anwender:innen eine Sammelklage gegen den Hersteller Novo Nordisk eingereicht. Der Grund: Nach der Einnahme von Ozempic oder Wegovy soll sich eine Gastroparese (Magenlähmung) eingestellt haben. Darüber hinaus werden Fälle von chronischem Durchfall und Zahnausfall angeführt.

Betroffene beklagen gegenüber Daily Mail, sie seien nicht ausreichend über die Risiken von Ozempic beziehungsweise Wegovy (Semaglutid, Novo Nordisk) aufgeklärt worden. Bei einigen führe die Anwendung zu lebenslangen Einschränken im Magen-Darm-Trakt. Die Anwält:innen der Klagenden prophezeien bereits weitere Anklagen, so das Newsportal.

Dies beschränke sich nicht auf Novo Nordisk: Eli Lilly ist der Hersteller des Konkurrenzprodukts Mounjaro (Tirzepatid). Das Unternehmen sieht sich mindestens zehn Klagen gegenüber. Patient:innen geben auch hier an, vor den Nebenwirkungen nicht ausreichend gewarnt worden zu sein.

Diagnose: Gastroparese

Der überwiegende Teil der Patient:innen beklage gegenüber Daily Mail, an einer Gastroparese zu leiden. Diese Krankheit kann lebensgefährlich sein. Sie verursacht eine Stauung von Nahrung im Magen-Darm-Trakt. Die Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und starke Schmerzen. Seit November 2023 hätten laut dem Newsportal Betroffene Klage eingereicht. Die Patient:innen wurden mit Gastroparese diagnostiziert, nachdem sie Ozempic oder Wegovy verwendet hatten. Einige erlitten schwerwiegende, lebensbedrohliche Darmverletzungen. Sie müssen nun mit dauerhaften Schäden leben. In allen eingereichten Klagen wird Novo Nordisk vorgeworfen, er habe die Risiken einer Gastroparese nicht ausreichend kenntlich gemacht.

Extremfälle

Eine Frau leidet nach der Anwendung von Ozempic dauerhaft an Durchfall. Sie erlitt, mutmaßlich durch Ozempic, eine lebensbedrohliche Darmverletzung. Sie musste laut Daily Mail fast neun Stunden lang operiert werden. Die behandelnden Ärzt:innen erklärten laut Newsportal, sie werde unter lebenslangen Schmerzen leiden. Zudem wird die Patientin nie wieder festen Stuhl ausscheiden können.

Eine weitere Anwenderin von Ozempic und Mounjaro hatte sich ebenfalls an Daily Mail gewandt. Sie gab an, ebenfalls eine Magenlähmung durch die Einnahme erlitten zu haben. Infolgedessen habe sie so stark Erbrechen müssen, dass ihr einige Zähne ausfielen.

Weitere Klagen folgen

Über 40 Klagen wurden bei Bundesgerichten in ganz Amerika eingereicht. Anwälte prüfen außerdem Tausende weitere potenzielle Fälle. Alle Klagen sollen noch in diesem Monat zusammengefasst werden. Sie werden Teil eines sogenannten Multidistrikt-Rechtsstreits, kurz MDL. Ein einzelner Richter wird sie zentral verhandeln.

Das Medikament Ozempic ist von der FDA zur Behandlung von Typ-2-Diabetes genehmigt. Trotzdem wurde es Millionen Amerikanern zur Gewichtsreduktion verschrieben, obwohl es dafür nicht zugelassen ist. Mounjaro hat ebenfalls eine Zulassung für die Behandlung von Diabetes. Ärzt:innen dürfen es, anders als Ozempic, aber auch für die Gewichtsabnahme verschreiben.

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