Schon in ihrem Regierungsprogramm hatte die von Sozialdemokraten angeführte dänische Regierung angekündigt, die Arzneimittelpreise zu senken, um damit die Verbraucher zu entlasten. In einem Rahmenvertrag für die kommenden beiden Jahre haben der Apothekerverband und das Gesundheitsministerium nun die Leistungen und die Bezahlung der Pharmazeuten für 2013 und 2014 festgelegt. Obwohl mit steigenden Packungszahlen gerechnet wird, sollen die Ausgaben für das Apothekenhonorar gleich bleiben. Die Pharmazeuten haben sich sogar zu neuen Dienstleistungen verpflichtet.
In Dänemark verhandeln der Apothekerverband und das Gesundheitsministerium regelmäßig alle zwei Jahre das Gesamtbudget, das der Staat in die Honorierung der Apotheker investiert. Der Betrag ist gedeckelt: Rechnen die Pharmazeuten mehr ab, müssen sie zurückzahlen.
Das Budget von 2013 hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert: rund 2,6 Milliarden Kronen, das sind umgerechnet etwa 350 Millionen Euro. Der größte Posten sind die Apothekerrenten, für die der Staat jährlich umgerechnet 24 Millionen Euro ausgibt. Zweitgrößter Kostenfaktor ist die Fixmarge, die in Dänemark bei 8,6 Kronen pro abgegebener Packung liegt (1,15 Euro). Insgesamt gibt der Staat dafür umgerechnet 14 Millionen Euro aus.
Auch im Jahr 2014 sollen sich die Gesamtausgaben nicht ändern: „Obwohl wir mit einer Steigerung der Packungszahlen rechnen, soll das Apothekenhonorar gleich bleiben. Indirekt soll davon der Patient profitieren“, so eine Sprecherin des Ministeriums.
Zudem haben sich die Apotheker verpflichtet, ihren Patienten ein Medikationsmanagement anzubieten. So soll beispielsweise jeder Apotheker regelmäßige Beratungen über das Internet via E-Mail durchführen. Die genaue Ausarbeitung dieses Konzeptes steht noch aus. Zudem sollen die Apotheker Sozialhilfeempfängern kostenlose Medikationschecks anbieten.
Die Apotheker stehen politisch unter Druck: Das Gesundheitsministerium beschäftigt sich derzeit mit einer möglichen Liberalisierung des Apothekenmarktes. In ihrem Regierungsprogramm hatten die Sozialdemokraten angekündigt, den Markt „modernisieren“ zu wollen. Dem Vernehmen nach prüft das Ministerium derzeit Modelle aus mehreren bereits liberalisierten Ländern wie Schweden, Norwegen und Großbritannien. In ein paar Wochen soll ein erster Entwurf vorgestellt werden.
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