Dänemark

Umfrage: Keine Experimente mit Apotheken

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Berlin -

In Dänemark geht es derzeit für die Apotheken um Alles: Die Regierung

prüft, ob und wie weit sie den Markt liberalisieren will. Eine neue

Umfrage des Apothekerverbandes kommt zu dem Ergebnis, dass eigentlich

gar nichts geändert werden muss: Die Verbraucher sind demnach zufrieden

mit dem bestehenden System und wollen keine Ketten.

Im Auftrag des Apothekerverbandes hatte das Marktforschungsunternehmen Megafon knapp 1100 Erwachsene online oder telefonisch befragt. Jeweils 91 Prozent sind demnach zufrieden mit der Erreichbarkeit und dem Service ihrer Apotheke und 86 Prozent mit der Beratung.

Pluspunkte gibt es auch für die Wartenzeiten, den Notdienst und die Diskretion bei der Beratung. 53 Prozent loben auch die Bemühungen der Apothekenmitarbeiter in Sachen Arzneimittelsicherheit; 40 Prozent haben nach eigenem Bekunden dagegen keine Kenntnis, was in dieser Hinsicht geleistet wird.

Entsprechend gering ist demnach der Reformbedarf: 69 Prozent der Befragten finden, dass nur Apotheker betreiben können sollten. Nur 12 Prozent finden, dass der Markt liberalisiert werden sollte – Einschränkungen für internationale Handelskonzerne braucht es demnach nicht. 80 Prozent sehen aber keinen Anlass, das Fremdbesitzverbot aufzuheben.

Dass es rezeptpflichtige Arzneimittel auch außerhalb der Apotheke geben sollte, befürworten 17 Prozent der Befragten. Drogerieketten wie Matas haben diesbezüglich mit 19 Prozent keinen nennenswerten Vorsprung.

Nur 36 Prozent der Befragten glauben aber, dass der Bezug von Rx-Medikamenten aus dem Mass Market sicher wäre – gegenüber 98 Prozent in der Apotheke. Anders herum: 53 Prozent sehen Risiken. Bei den OTC-Präparaten, die ja bereits zum Teil aus der Apothekenpflicht entlassen wurden, haben sogar 67 Prozent Bedenken, nur 26 Prozent sehen keine Probleme.

Dass große Stadtapotheken kleinere Betriebsstätten auf dem Land subventionieren, stößt bei den Dänen laut Umfrage auf Verständnis: 87 Prozent finden, dass diese Ausgleichsregelung beibehalten werden sollte. 6 Prozent sind dagegen.

Vermutlich lässt sich die Regierung von den Zahlen nicht beeindrucken: Erst Ende letzten Jahres hatte eine Umfrage der dänischen Handelskammer ergeben, dass die Mehrheit der Dänen keine Probleme damit hätte, wenn es Medikamente auch im Supermarkt gäbe.

Bislang gibt es in Dänemark ein Fremd- und Mehrbesitzverbot sowie eine strenge Bedarfsplanung.

Das Land hat die geringste Apothekendichte: Derzeit gibt es rund 250 Apotheken mit weiteren 60 Filialen. Während in Deutschland auf eine Apotheke etwa 3800 Einwohner kommen, sind es in Dänemark mehr als 17.000.

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