Seit rund zwölf Jahren können einige OTC-Medikamente in geringen Mengen auch außerhalb der Apotheke verkauft werden. Eine Studie des Apothekerverbandes zeigt, dass die Supermärkte sich auf die Rosinen konzentrieren: Vier Medikamente machen mehr als 85 Prozent des Gesamtmarktes aus.
2001 legte die dänische Regierung eine OTC-Liste für den Verkauf außerhalb von Apotheken vor: Insgesamt sind dort mehr als 90 Positionen aufgeführt. So können in Dänemark beispielsweise Schmerzmittel in geringen Mengen, Schwangerschaftstests, Nikotinpflaster oder Nasensprays in Supermärkten, Tankstellen oder Drogerien verkauft werden.
Einige Produkte stehen besonders hoch im Kurs: Der Studie zufolge haben Nikotinersatzpräparate einen Anteil von mehr als 60 Prozent. Es folgen Nasensprays mit knapp 16 Prozent, Halsschmerztabletten mit etwa 6 Prozent und Paracetamol mit etwa 3 Prozent. Andere Wirkstoffe wie Ibuprofen, Voltaren oder Immodium teilen sich die restlichen 15 Prozent des Marktes.
Der Studie zufolge führen die Einzelhändler nur rund 20 Prozent der Medikamente, die sie eigentlich verlaufen dürften.
2011 hatte die dänische Arzneimittelbehörde festgestellt, dass die Apotheken etwa 20 Prozent des gesamten OTC-Marktes verloren haben. Die Umverteilung passierte bereits in den ersten Jahren – der Behörde zufolge gibt es kaum noch Bewegung zwischen Apotheken und Supermärkten.
Die Apotheken setzen demnach im Jahr umgerechnet rund 180 Millionen Euro um, der Mass Market etwa 40 Millionen Euro. Bei Rauchentwöhnungspräparaten liegen die Supermärkte mit mehr als 53 Prozent Marktanteil sogar vor den Apotheken.
Bei Analgetika und Antihistaminika haben dagegen die Apotheken die Nase vorn: 97,5 Prozent der Schmerzmittel und fast 99 Prozent der Allergiepräparate werden nach wie vor in der Apotheke abgegeben.
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