USA

CVS/Caremark kauft sich frei APOTHEKE ADHOC, 16.01.2012 11:51 Uhr

Berlin - 

Der US-Gesundheitskonzern CVS/Caremark hat sich bereit erklärt, eine Strafe von fünf Millionen US-Dollar zu zahlen. Der Wettbewerbsbehörde FTC zufolge hatte ein Tochterunternehmen des Pharmacy Benefit Managers (PBM) mit zu niedrigen Preisen für Arzneimittel geworben, um Tausende von älteren und behinderten Versicherten zu bestimmten Apotheken zu locken.

 

In den USA verhandeln PBM als Makler für Krankenversicherungen und Arbeitgeber die Konditionen mit Pharmaherstellern und Apotheken; zudem rechnen die Konzerne die eingelösten Rezepte ab. Die meisten PBM sind vertikal integriert und betreiben eigene Versandapotheken oder sogar Apothekenketten.

Die Ermittlungen der FTC richteten sich gegen die Caremark-Tochter RxAmerica, die für Versicherte des staatlichen Versicherungsprogramm Medicare die Arzneimittelversorgung regelt. Bei Medicare sind hauptsächlich Behinderte und ältere Bürger versichert. Laut FTC soll RxAmerica zwischen 2007 und November 2008 Kunden auf der eigenen Internetseite mit zu niedrigen Preisen zu bestimmten Apotheken gelockt haben, unter anderem zu CVS. Auch an unabhängige Vergleichsportale seien die falschen Preise gemeldet worden.

Die Versicherten erhofften sich so geringere Zuzahlungen: „Als Konsequenz dieser irreführenden Preisangaben schlossen viele ältere und behinderte Patienten ihren Vertrag zur Arzneimittelversorgung mit RxAmerica ab“, heißt es in dem Bericht der FTC. In manchen Fällen hätten die Patienten von den Apotheken zehn Mal höhere Rechnungen erhalten als vorher angegeben.

In einer Einigung mit der FTC hat CVS/Caremark nun eingewilligt, die Geldstrafe an einen Entschädigungsfonds zu zahlen, aus dem die betroffenen Patienten Zahlungen erhalten sollen. Die FTC wiederum hat ihre Ermittlungen in diesem Fall eingestellt.