Massenimpfung

China lässt Impfstoff zu, Iran testet eigene Vakzine

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Berlin -

Mit Sinopharm hat nun auch in China erstmals ein Pharmahersteller eine Zulassung für die breite Anwendung eines Corona-Impfstoffes erhalten. Die Daten hätten gezeigt, dass der Impfstoff die einschlägigen Standards der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Nationalen Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde erfülle, hieß es am Donnerstag in einer offiziellen Mitteilung.

Dem Impfstoff von Sinopharm sei eine „bedingte Zulassung“ erteilt worden. In Zukunft müssten die Haltbarkeit und die Schutzwirkung der Impfimmunität kontinuierlich beobachtet werden. Sinopharm hatte am Mittwoch mitgeteilt, dass sein Impfstoff einen mehr als 79-prozentigen Schutz vor Covid-19 (79,34 Prozent) bieten soll. Diese Angabe wurde von den Behörden bestätigt.

In China selbst gibt es neben Sinopharm mit Anhui Zhifei Longcom, CanSino, und Sinovac noch drei weitere Unternehmen, die sich in der Endphase der Impfstoff-Entwicklung befinden. China hatte das Ziel ausgegeben, bis Ende des Jahres 600 Millionen Dosen auf den Markt bringen zu können. Zuletzt war in Staatsmedien auch davon die Rede, bis Mitte Februar 50 Millionen Chinesen impfen zu wollen.

Obwohl es bislang keine Zulassung für die breite Öffentlichkeit gab, wird in China bereits seit dem Sommer geimpft. Laut Schätzungen wurden über Notfallzulassungen bereits weit über eine Million Menschen geimpft.

Laut der am Mittwoch veröffentlichten Daten ist das nun zugelassene chinesische Präparat weniger wirksam als die sogenannten mRNA-Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna, die nach Angaben der Hersteller über eine Wirksamkeit von 95 Prozent verfügen. Allerdings kann das chinesische Vakzin nach Angaben des Herstellers bei normaler Kühlschrank-Temperatur gelagert werden. Zahlreiche Staaten vor allem in Afrika und Südamerika haben Bestellungen für chinesische Impfstoffe aufgegeben.

Derweil wurde im Iran der Impfstoff „Coviran Barekat“ am Dienstag erstmals bei drei Personen getestet. Für einige Iraner ist die Herstellung eines eigenen Impfstoffs ein wissenschaftlicher Durchbruch, für andere hingegen ein riskantes Experiment. Ihrer Meinung nach sollte man besser Impfstoffe aus Ländern besorgen, die wissenschaftlich auf einem höheren Niveau sind als der Iran. Mit dem Hashtag „Kauft Impfstoffe“ wird dieser Standpunkt in sozialen Medien befürwortet.

Präsident Hassan Ruhani hat die Bedenken zurückgewiesen. „Ohne ein wissenschaftliche Argumentation behaupten einige (im Land), dass der hiesige Impfstoff nutzlos ist“, sagte Ruhani am Mittwoch. Ob der Impfstoff wirksam sei oder nicht, können nur die Wissenschaftler und Experten im Gesundheitsministerium nach Bekanntgabe der Ergebnisse beurteilen, betonte der Präsident auf seiner Webseite.

Nach seinen Angaben wird der Iran sowohl die vor Ort produzierten Impfstoffe benutzen als auch Vakzine aus dem Ausland importieren. Die iranische Zentralbank hat dazu 200 Millionen Euro bereitgestellt. Es wird jedoch befürchtet, dass die Einfuhr der ausländischen Impfstoffe derzeit nicht machbar ist. Wegen der US-Sanktionen hat der Iran keinen Zugang zum globalen Banksystem und daher auch Probleme mit dem Zahlungsverkehr. Diese wirken sich nach offiziellen Angaben auch auf die Bestellung von Impfstoffen aus.

Wegen eines strengen Lockdowns sind die Fallzahlen im Iran in den vergangenen Wochen zwar gesunken, es werden aber weiterhin täglich zwischen 120 und 130 Todesfälle sowie an die 6000 Neuinfektionen registriert. Seit dem Beginn der Pandemie Ende Februar gab es im Land fast 55.000 Tote und mehr als 1,2 Millionen Corona-Infektionen. Eine Massenimpfung gegen Corona für die fast 83 Millionen Iraner ist für März geplant.

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