Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio bekommt auf der Insel Zuwachs im Apothekengeschäft: 281 Apotheken der britischen Supermarktkette Sainsbury's gehören ab heute zur Apothekenkette Lloydspharmacy – darunter 277 in Supermärkten sowie vier Krankenhausapotheken. Hinzu kommen rund 2500 neue Mitarbeiter, die die McKesson-Tochter übernimmt.
Zur erfolgreichen Transaktion gehört auch die Integration der neuen Kollegen: Jede der neu erworbenen Apotheken wird einer Lloydspharmacy-Filiale zugewiesen, dem sogenannten „buddy store“. Jede Filiale erhält laut Celesio einen „buddy“ – oder Bereichsleiter – und einen Integrationsbeauftragten, der die Apothekenteams in der kommenden Woche besucht und einarbeitet.
Neben der Einrichtung sind auch die Uniformen der Mitarbeiter und die Apothekentüten im neuen Design gestaltet. Die weitere Umfirmierung soll in den nächsten acht Monaten schrittweise vonstatten gehen. Mit der Übernahme des Apothekengeschäfts von Sainsbury‘s gibt es derzeit 1800 Lloyds-Apotheken, bei denen mehr als 19.000 Personen beschäftigt sind. Circa 150 Millionen Arzneimittel werden jährlich abgegeben.
Die Übernahmepläne wurden bereits im vergangenen Jahr zwischen Sainsbury‘s und Celesio vereinbart. Der Konzern zahlte für das Apothekengeschäft der Supermarktkette 125 Britische Pfund (umgerechnet rund 177 Millionen Euro). 18 Apotheken mussten nach Auflagen des Kartellamts verkauft werden.
Sainsbury's ist nach Tesco mit 1200 Filialen und rund 161.000 Beschäftigten die zweitgrößte Supermarktkette in Großbritannien. Knapp dahinter rangiert ASDA auf Platz 3. Der Lebensmittelhändler hatte vor sechs Jahren in seinen Apotheken Abgabeautomaten für Arzneimittel getestet.
Lloyds ist nach Boots mit 1500 Filialen die zweitgrößte Apothekenkette in Großbritannien und Nordirland. Insgesamt betreibt der Pharmahändler 2200 eigene Apotheken in 14 Ländern. Außerdem gibt es 4300 Kooperationspartner. Als Großhändler beliefert der Konzern mit 133 Niederlassungen rund 65.000 Partner.
Knapp ein Drittel des Konzernumsatzes erwirtschaftet Celesio in Großbritannien. Mehr als 20.000 Menschen arbeiten für den Konzern in Großbritannien, jeder zweite Arbeitsplatz ist damit betroffen.
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