Patienten können ab dem kommenden Jahr auch in Dänemark Cannabis auf Rezept bekommen. Das Parlament in Kopenhagen stimmte einem entsprechenden vierjährigen Versuch einstimmig zu.
Gedacht ist die Therapie für Patienten mit Sklerose, Rückenmarksschäden und in Chemotherapie sowie für Schmerzpatienten. Ärzte können der Zeitung „Jyllands-Posten“ zufolge jedoch auch bei anderen Krankheiten Cannabis verschreiben, wenn sie es fachlich für angebracht halten.
„Mit dem Versuch helfen wir einer Reihe sehr kranker Menschen zu einem besseren Leben“, sagte Gesundheitsministerin Ellen Trane Nørby. In ihrer Verzweiflung kauften viele Kranke Cannabis derzeit auf dem Schwarzmarkt. In Deutschland können Ärzte bereits seit März Cannabis verschreiben.
Nach der zunächst großen Nachfrage verzeichnen Schmerzmediziner inzwischen weniger Patientenanfragen. „Das hat sich wieder relativiert“, sagte der Landesvorsitzende des Berufsverbands der Schmerztherapeuten, Ingo Palutke. Es habe sich herumgesprochen, dass cannabishaltige Arzneimittel nur für einen stark eingeschränkten Patientenkreis zugelassen seien und die Krankenkassen eine solche Behandlung deshalb häufig ablehnten. Bewilligt werden nur Fälle, in denen eine allgemein anerkannte, dem medizinischen Standard entsprechende Therapie nicht angewendet werden kann. Zudem muss sich das Arzneimittel voraussichtlich positiv auf Symptome oder den Krankheitsverlauf auswirken.
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