Pharmahandelskonzerne

Boots will Markt in China umkrempeln

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Berlin -

Wer ein globaler Apothekenkonzern werden will, der muss auch in China präsent sein. Stefano Pessina, Chef von Alliance Boots und künftig Führungsfigur bei Boots/Walgreens, hat im Reich der Mitte gleich zweimal Anker geworfen: Seit 2007 Anteilseigner bei der Nummer 6 am Markt, Guanghzou Pharmaceuticals, sind die Briten jetzt auch noch bei der Nummer 5, Nanjing Pharmaceutical, eingestiegen.

 

Mehr als ein Jahr lang hatte Pessina mit der Regierung verhandelt. In China ist der Zufluss ausländischen Kapitals je nach Wirtschaftszweig streng reguliert: Bei Guanghzou ist Alliance Boots als Partner der Provinzregierung über ein Joint Venture vertreten, bei Nanjing hat der Konzern für 56 Millionen Britische Pfund 12 Prozent der Anteile gekauft. Damit sind die Briten nach dem Staat zweitgrößter Anteilseigner am börsennotierten Unternehmen und auch in den Gremien vertreten.

Nanjing setzte im vergangenen Jahr umgerechnet 2 Milliarden Pfund um und beschäftigt in 12 Niederlassungen 8200 Mitarbeiter. 75 Prozent der Erlöse im Großhandelsbereich kommen aus der Belieferung von Kliniken und Ärztezentren. Vor allem in der Heimatprovinz Jiangsu ist das Unternehmen stark. Außerdem gibt es die Apothekenkette Nanjing Unionpharma mit 220 eigenen Filialen und 120 Franchisepartnern.

Laut Alliance Boots ist China der weltweit drittgrößte Pharmamarkt. Schon 2016 soll das Land im globalen Ranking ganz vorne stehen. „Wir glauben, dass dieses strategische Investment einen weiteren wichtigen Schritt in unserer langfristigen Entwicklung in Asien darstellt“, kommentierte Pessina.

Er hoffe, die chinesischen Behörden bei der Implementierung ihrer Gesundheitsreform unterstützen zu können: Mit Blick auf den Konsolidierungsprozess wäre man glücklich, eine wichtige Rolle als „Katalysator des Marktes“ spielen zu dürfen.

 

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