Die Apothekenkette Boots hat in Irland einen Rx-Preiskampf ausgerufen. „Dramatische Preisreduktionen“ infolge einer Honorarumstellung sollen zu „signifikanten Einsparungen“ für die Verbaucher führen. Die zehn teuersten Arzneimittel werden ab Juni im Schnitt um 25 Prozent günstiger. Dafür werden preiswertere Produkte teurer.
Profitieren sollen Kunden, bei denen der Staat die Arzneimittelkosten nicht übernimmt. In Irland werden die Apotheken für ihre Leistungen sowohl über einen Aufschlag als auch über eine Abgabegebühr honoriert. Letztere trägt ab einer bestimmten Summe der Staat; Inhaber einer so genannten Medical Card – Patienten ab 70 Jahren, Menschen mit niedrigem Einkommen und Härtefälle – bekommen ihre Arzneimittel komplett erstattet, dann dürfen die Apotheken allerdings nur noch die Dispensationsgebühr abrechnen.
Boots hat den prozentualen Aufschlag jetzt auch im privaten Bereich aufgegeben; stattdessen soll die einmalige Gebühr von fünf auf sieben Euro steigen. Aufgrund des neuen Modells könne es bei günstigeren Arzneimitteln zu geringfügigen Preissteigerungen kommen, räumte Mary Rose Burke, Chefapothekerin bei Boots ein. Diese Medikamente seien für den gelegentlichen Gebrauch und der Anstieg unerheblich. In Irland unterhält Boots 72 Filialen, davon 65 als Apotheken.
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