Pharmahandelskonzerne

Boots in Schweden vor dem Aus?

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Berlin -

Die Franchise-Apotheken des britischen Pharmahandelskonzerns Alliance Boots in Schweden stehen vor wachsenden Problemen: Allein in den vergangenen zwei Monaten mussten drei Apotheken schließen. Von den ursprünglich acht Boots-Apotheken sind damit nur noch drei übrig. Ursprünglich hatte Konzernchef Stefano Pessina geplant, mittelfristig bis zu 150 Standorte in Schweden aufzubauen. Insbesondere in den Innenstädten ist der Konkurrenzdruck nach der Liberalisierung im Jahr 2009 aber groß.

 

Weil Boots im Bieterverfahren um die vormals staatlichen Apotheken leer ausgegangen war, hatte der Konzern eine Kooperation mit dem Berufsverband der Pharmazeuten gestartet: Gemeinsam wurde ein Joint Venture ins Leben gerufen, das die Verhandlungen mit den Großhändlern und die Abrechnung mit den Krankenkassen übernehmen, aber auch bei der Finanzierung helfen sollte. Die Franchise-Nehmer vereinbarten dafür eine monatliche Gebühr und einen jährlichen Zielumsatz mit der Systemzentrale.

Der Konzern hatte große Ziele: Allein im Jahr 2011 sollten 100 Apotheken im ganzen Land eröffnen. Bereits in den vergangenen Wochen hatten sich die Probleme allerdings angedeutet: In der Zentrale des Joint Ventures wurden acht Stellen gestrichen, Teile der Verwaltung nach Nottingham verlegt.

Auf der Internetseite von Boots Schweden werden Besucher inzwischen gebeten, sich nur in Englischer Sprache an den Konzern zu wenden. Zuletzt traf es zwei Standorte in der Hauptstadt Stockholm: Medienberichten zufolge hatten die Apotheken wirtschaftliche Probleme. Zuletzt hätten die Apotheker ihre Mieten nicht mehr bezahlen können.

Schon im Juni hatte eine Konzernsprecherin mitgeteilt, dass der Wettbewerb in Stadtgebieten extrem hoch sei. Fast alle der rund 230 Neueröffnungen fanden nach der Liberalisierung in den Städten statt.

 

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