Großbritannien

Boots droht Apothekern mit Kündigung

, Uhr
Berlin -

Der Streit zwischen der britischen Apothekergewerkschaft und der Apothekenkette Boots droht zu eskalieren: Weil der Konzern seinen angestellten Pharmazeuten die Sonderzuschläge für Sonntagdienste reduziert hatte, waren 19 von ihnen vor Gericht gezogen – und hatten Recht bekommen. Laut Gewerkschaft weigert sich Boots allerdings weiterhin, das Urteil für alle Angestellten umzusetzen. Nun haben 140 weitere Apotheker Klage eingereicht. Denen soll die Kette mit der Kündigung drohen.

 

Laut Gewerkschaft sind die Sonntags-Zuschläge um 25 Prozent reduziert worden. Von den etwa 5000 Boots-Apothekern sollen 15 Prozent von der Gehaltskürzung betroffen gewesen sein. Der Konzern selbst wollte zur Höhe der Kürzungen nichts sagen. Ein Arbeitsgericht hatte die Einschnitte für unzulässig erklärt und Boots zur Rückzahlung gezwungen.

Laut Gewerkschaft hat der Konzern den 19 Klägern die Differenz zwar ausgezahlt. Für alle anderen Apotheker soll sich allerdings nichts geändert haben: Für sie gelten demnach weiterhin die niedrigeren Löhne. Die Gewerkschaft hat nun 140 weitere Mitarbeiter zu einer Klage gegen die neuen Gehälter bewegt.

Doch damit nicht genug: In den vergangenen Wochen seien mehrere Apotheker kurzfristig in Gespräche mit dem Management zitiert worden sein: „Bei diesen Meetings wurden die Apotheker massiv unter Druck gesetzt. Ihnen wurde der Verlust des Arbeitsplatzes angedroht, wenn sie die niedrigeren Löhne nicht akzeptieren“, so ein Sprecher der Gewerkschaft.

Boots bestätigt, dass es diese Termine gegeben hat: „Wir führen derzeit Gespräche mit Angestellten, die die Änderungen bei den Sonderzuschlägen nicht akzeptieren“, so eine Konzernsprecherin. Auch Kündigungen seien eine „angemessene und legale Option“. Allerdings hoffe man, diesen Schritt verhindern zu können. Die große Mehrheit der Apotheker habe die neuen Bedingungen hingenommen: „Sie haben verstanden, dass man in die richtigen Dinge investieren muss, um als Unternehmen Erfolg zu haben.“

 

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte