Pharmkonzerne

Boehringer verkauft Werk in Spanien

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Berlin -

Boehringer Ingelheim macht Einschnitte bei der Wirkstoffproduktion und trennt sich von seinem Werk im spanischen Malgrat. Die beiden anderen Werke in Ingelheim und im italienischen Fornovo sollen erhalten bleiben.

Die Fabrik in Malgrat war im Mai bereits in eine Tochtergesellschaft umgewandelt worden, oft ein Vorbote für einen Verkauf. Bis Ende des Jahres soll ein Käufer gefunden werden, sagte der Konzern der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Man bereite diesen Schritt seit drei Jahren vor. Wie viele andere Hersteller will sich auch Boehringer zukünftig verstärkt auf Biopharmazeutika konzentrieren.

In Malgrat wird der Wirkstoff Telmisartan hergestellt, der in den Blutdruckmitteln Micardis und Twynsta (in Kombination mit Amlodipin) zum Einsatz kommt. Die Patente sind jedoch abgelaufen. Der ehemalige Blockbuster fiel 2015 unter die Milliarden-Euro-Grenze und wird mittlerweile nicht einmal mehr im Geschäftsbericht ausgewiesen. Der neue Eigentümer soll auch weiterhin für Boehringer produzieren, wie viele der 270 Mitarbeiter ihren Job behalten können, ist noch nicht bekannt.

Biopharmazeutika stellt Boehringer an vier Standorten her, im baden-württembergischen Biberach, in Ingelheim, in Wien sowie im US-amerikanischen Fremont. Sie steuerten zuletzt 4 Prozent des Umsatzes bei. Dazu gehören die Thrombolytika Actilyse (Alteplase) und Metalyse (Tenecteplase) sowie das Antidot Praxbind (Idarucizumab), das die Nebenwirkungen des Gerinnungshemmers Pradaxa (Dabigatran) bekämpft. Außerdem stellt Boehringer Biosimilars für Drittkunden her.

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