Schweden

Behörde will OTC-Entlassung überprüfen

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Die schwedische Arzneimittelbehörde fürchtet, dass ehemalige OTC-Arzneimittel aufgrund der Entlassung aus der Apothekenpflicht unsachgemäß angewendet werden. In den ersten sechs Monaten seit der Freigabe seien der Absatz gestiegen und zahlreiche Meldungen über Fehlanwendungen eingegangen. Detaillierte Zahlen gibt es noch nicht; einen kausalen Zusammenhang wollte man daher in Uppsala nicht konstruieren.

Zum 1. November 2009 waren unter anderem Erkältungsmittel, Nasensprays, Antacida, Laxanzien, Entschäumer, Antimykotika, Mittel gegen Haarausfall, kortisonhaltige Dermatika, Analgetika sowie pflanzliche Beruhigungsmittel zum Verkauf im Einzelhandel freigegeben worden. Sobald die ersten zuverlässigen Daten zur Verfügung stehen, will die Behörde die Liste der freiverkäuflichen Präparate noch einmal überprüfen.

„Wir befürchten, dass der Konsum bestimmter Präparate, wie zum Beispiel Schmerzmittel, durch die freie Verfügbarkeit steigen könnte“, sagte eine MPA-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Aussagen über unerwünschte Nebenwirkungen als Folge fehlerhafter Anwendungen könnten erst nach der Veröffentlichung des jährlichen Berichts des Zentrums für Toxikologie getroffen werden.

Die Behörde befürchtet der Sprecherin zufolge, dass Verbraucher Arzneimittel, die sie im Supermarkt und an der Tankstelle kaufen können, als harmlos einschätzen. Auf der Website der Arzneimittelaufsicht wird deshalb aktuell auf das Risiko von Arzneimitteln hingewiesen. „Patienten sollten den erforderlichen Respekt vor Arzneimitteln haben, auch wenn sie frei außerhalb der Apotheke erhältlich sind“, so die Sprecherin.

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