Österreich

Baby-Schlange auf Apothekenvisite

, Uhr
Berlin -

Heimlich hat ein Kunde in einer österreichischen Apotheke eine Schlange mit in die Offizin geschmuggelt. Das Tier entwischte aus seiner Hosentasche und versteckte sich unter dem HV-Tisch.

In der Apotheke Krems von Alexandra Fuchsbichler ist man an tierischen Besuch gewohnt. Eine Katze, mehrere Hunde, ein Spatz und ein Hirschkäfer verirrten sich bereits in die Räume des Betriebs in der Weststeiermark im Süden von Österreich. „Wir sind hier auf dem Land“, sagt die Inhaberin. Eine Schlange war jedoch neu. Die Aufregung war groß, als sich das Jungtier am Boden entlang schlängelte.

Ein Mitarbeiter habe die Schlange entdeckt und wollte sie einfangen, so Fuchsbichler. Doch das Reptil entwischte und versteckte sich. Der Kunde fand die Schlange auf dem Weg in die Apotheke und wollte sie offenbar mit nach Hause nehmen. Als sie floh, verließ er die Apotheke. „Stunden später tauchte sie wieder auf“, so die Inhaberin. Das Tierchen wurde jedoch von der Glasscheibe gehindert.

Ein Angestellter fing sie ein. „Meine Mitarbeiter waren ganz verzückt“, sagt Fuchsbichler. Auch eine Kundin und ihre Tochter waren angetan und begutachteten das Tier. Zuvor hatten sie noch nie eine Schlange gesehen. Die Inhaberin ist dagegen kein Schlangen-Fan und war froh, als das Reptil hinter der Apotheke in der Nähe eins Gewässers freigelassen wurde.

Es handelte sich um eine ungiftige Würfelnatter. Die harmlosen Tiere können im ausgewachsenen Zustand knapp einen Meter groß werden. Angst habe keiner im Team gehabt, so die Apothekerin. In Österreich ist dennoch Vorsicht geboten. Denn in der Alpenrepublik leben drei giftige Schlangen, die gefährlichste ist die Sandviper mit einem charakteristischen Schnauzenhorn. Sie werden ebenfalls bis zu einem Meter lang.

Ebenfalls giftig ist die Wiesenotter. Die kleinste der europäischen Giftschlangen erreicht eine Länge von nur 40 bis 50 Zentimetern. Auch die in Deutschland vorkommende giftige Kreuzotter ist in Österreich heimisch. Der Apothekerkammer zufolge werden jährlich 40 Menschen nach einem Schlangenbiss stationär behandelt.

Wildschwein, Turmfalke, Möwe – auch in deutschen Apotheken ist manchmal tierisch viel los. Wichtig ist, sie schnell und sicher aus der Offizin zu geleiten. In Australien kann es schon einmal vorkommen, dass ein Koala die Apotheke betritt und die Kunden verzückt. Für die Tiere dürften die Besuche dagegen ziemlich schockierend sein.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte