USA

Avastin-Skandal führt zu Versandapotheke

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Der Skandal um Fälschungen des Krebsmittels Avastin (Bevacizumab), die in den USA aufgetaucht sind, zeigt die Lücken bei der Herkunftskontrolle von Arzneimitteln bestehen. Nach bisherigem Ermittlungsstand gelangten die gefälschten Chargen über Ägypten, die Schweiz, Dänemark und Großbritannien in die USA. Laut Informationen des Wall Street Journals (WSJ) soll auch ein Pharmahändler mit Verbindungen zu Kanadas größter Versandapotheke involviert sein.

Im Februar waren in 19 Arztpraxen gefälschte Avastin-Ampullen gefunden worden, die Kochsalz, Stärke, Citrate, Isopropanol, Propandiol, Butanol, Benzoesäure, Difluorbenzole, Aceton und Phthalate enthielten – nicht aber den eigentlichen Wirkstoff Bevacizumab. Laut dem WSJ-Bericht tappen die US-Behörden bei der Herkunft der Fälschungen weiter im Dunkeln. Als Herstellungsland komme aber vor allem China in Betracht.

Über die Türkei und Ägypten waren die Mittel nach Europa gelangt, wo sie vom Schweizer Großhändler Hadicon an den dänischen Pharmahändler Caremed verkauft wurden. Die Firma lieferte an den britischen Händler River East, der wiederum den Transport in die USA übernahm.

 

 

An dieser Stelle kommt die größte kanadische Versandapotheke CanadaDrugs ins Spiel: River East gehört zu einer Firmengruppe, die von Thomas Haughton, dem Schwager des CanadaDrugs-Gründers Kris Thorkelson, kontrolliert wird – von der Karibikinsel Barbados aus.

Gegenüber WSJ-Reportern erklärte Haughton, nichts von den Fälschungen geahnt zu haben. Auch bei CanadaDrugs weist man eine Beteiligung an dem Skandal von sich. Das Unternehmen verkaufe gar kein Avastin, sagte ein Sprecher. Dennoch gerät Kanadas Versandszene durch die Untersuchungen stärker in Licht der Öffentlichkeit als ihr lieb sein könnte.

In den USA wächst der Druck auf die Politik, den Versandhandel strenger zu reglementieren. Besonders die einflussreiche US-Pharmalobby pocht auf die Einhaltung der Einfuhrbeschränkungen. Patienten, die regelmäßig teure Medikamente einnehmen müssen, fordern dagegen seit Jahren eine Lockerung der Gesetzeslage zugunsten der ausländischen Versandapotheken, da diese deutlich günstiger seien als US-Anbieter.

 

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