Großbritannien

Autofahrt kostet Apotheker die Lizenz

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Berlin -

Weil ein britischer Apotheker versucht hat, mit Ausreden und gefälschten Bildern eine geringfügige Geschwindigkeitsübertretung zu vertuschen, wird er nun gleich doppelt bestraft: Erst verurteilte ihn ein Gericht zu einer Bewährungs- und Geldstrafe sowie 100 Stunden gemeinnütziger Arbeit, dann entzog ihm die Berufsaufssicht auch noch für ein Jahr die Lizenz.

 

Im Jahr 2008 war der Apotheker mit seinem Auto in eine Radarkontrolle geraten. Statt der geforderten 30 Meilen pro Stunde war er mit 36 Meilen unterwegs. Als der Apotheker später von der Polizei befragt wurde, ob er zu besagter Zeit am Steuer des Fahrzeugs gesessen habe, gab der Apotheker an, er und sein Fahrzeug hätten sich nicht einmal in der Nähe des Tatorts befunden.

Zum „Beweis“ schickte er der Polizei ein Bild seines Autos, auf dem er mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramms sein Kennzeichen verändert hatte. Letztlich überführte ihn die Polizei trotzdem, und ein Gericht in Oxford verurteilte ihn 2011 zu einer viermonatigen Haftstrafe, die aber zur Bewährung ausgesetzt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt hatte sich sein Fall bereits bis zur Berufsaufsicht herumgesprochen, die ihrerseits ein Verfahren einleitete. Auch hier bewies der Pharmazeut, dass er selten um eine Ausrede verlegen ist: Er habe verhindern wollen, dass jemand seinen wahren Aufenthaltsort erfahre, da er sich trotz seines Dienstes nicht in der Apotheke befunden habe, teilte er der Untersuchungskommission mit.

Die Kontrolleure sahen den Sachverhalt etwas anders: „Das Verhalten verstößt gegen fundamentale Prinzipien unseres Berufsstandes“, sagte ein Sprecher. „Falls sich dieses Verhalten in der Apotheke abspielen würde, wäre die Gesundheit der Patienten in Gefahr.“ Aus diesen Gründen sprach sich die Untersuchungskommission für eine harte Bestrafung aus: Der Apotheker verliert für zwölf Monate seine Berufslizenz.

 

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