AIDS-Konferenz

Australien: Hoffnung auf Ende der HIV-Epidemie

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Berlin -

Australien könnte bald das erste Land der Welt sein, das ein Ende der HIV-Epidemie verkünden kann. Expert:innen feierten die sinkenden Infektionszahlen bei der Eröffnung der 12. Konferenz der International Aids Society (IAS) in Brisbane als „monumentalen Meilenstein“. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sagte: „Die Tatsache, dass wir jetzt in irgendeinem Land über die Eliminierung von HIV-Übertragungen sprechen, ist unglaublich. Es zeigt, was möglich ist und gibt uns Hoffnung.“

Laut der University of New South Wales wurden in Australien 2022 nur noch 555 neue HIV-Infektionen verzeichnet. Zum Erfolg hätten vor allem vorbeugende Maßnahmen wie verstärkte HIV-Tests und die Präexpositionsprophylaxe (PrEP) beigetragen. Diese ist für bestimmte Menschen in Australien – wie auch in Deutschland – auf Rezept mit kleiner Zuzahlung erhältlich. Dabei nehmen HIV-negative Menschen ein Medikament ein, um sich vor einer Ansteckung mit dem Virus zu schützen. Zudem kann dank der heutigen medizinischen Möglichkeiten immer besser verhindert werden, dass eine HIV-Infektion zur Immunschwächekrankheit Aids wird.

Tausende Expert:innen aus allen Bereichen von Wissenschaft und Politik sowie zahlreiche Aktivist:innen nehmen an der Konferenz an Australiens Ostküste teil. Bis Donnerstag sollen vor allem neueste Forschungen und innovative Behandlungsmethoden vorgestellt werden. Die IAS veranstaltet die Tagung im jährlichen Wechsel mit der Welt-Aids-Konferenz. Die „AIDS 2024“ wird in München stattfinden.

„Australiens Erfolg zeigt uns, dass wir über die Wissenschaft, die Werkzeuge und das Know-how verfügen, um Infektionen zu stoppen und Leben zu retten“, erklärte Tedros. „Die Herausforderung, vor der wir jetzt alle stehen, besteht darin, diesen Erfolg überall auf der Welt zu wiederholen, insbesondere in den ärmsten, am stärksten marginalisierten und am schwersten erreichbaren Gemeinschaften.“

Zum Ende der IAS 2023 ist eine virtuelle Podiumsdiskussion mit dem US-Immunologen und ehemaligen Pandemiebekämpfer Anthony Fauci geplant. Es geht darum, wie die aus der Corona-Pandemie gewonnenen Erkenntnisse auf die globale HIV-Reaktion angewendet werden können.

„Wir müssen uns weiterhin gegen Desinformation und Stigmatisierung wehren, denn Desinformation hat die Reaktion auf Covid-19 wirklich erschwert – und in bestimmten Fällen auch unsere Antwort auf HIV behindert“, sagte Fauci im Vorfeld der Debatte. Desinformation und Stigmatisierung seien „die Feinde der öffentlichen Gesundheit“.

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