Die schweizerische Krankenkasse Assura will ab kommendem Jahr in Genf einen neuen Tarif testen, bei dem sich die Versicherten an die Apotheken- und Drogeriekette Sun Store binden. Das Angebot mit dem Namen PharMed sieht vor, dass die Versicherten sich nicht mehr nur bei medizinischen Problemen stets zuerst an ihren Hausarzt wenden, sondern zusätzlich alle Arzneimittel in einer der rund 80 Filialen von Sun Store kaufen.
Im Gegenzug gewährt die Kette auf alle verordneten Generika einen Rabatt von 15 Prozent. Außerdem führt Sun Store kostenlos Cholesterol-, Blutzucker- und Blutdruckmessungen durch. Wie bereits in der Vergangenheit erhalten alle Assura-Versicherten zusätzlich einen Nachlass von 10 Prozent auf alle OTC- und Freiwahl-Produkte. Auch mit anderen Kassen hat die Kette schon früher ähnliche Vereinbarungen geschlossen. Sun Store ist eine der ältesten und umtriebigsten Ketten in der Schweiz.
Die Apotheken-Parfümerien sind nicht Mitglied im Schweizerischen Apothekerverband und hält sich nicht an dessen 2001 ausgehandelten Honorarvertrag, der neben einem prozentualen Aufschlag eine pro Packung anfallende Apotheker- und eine vierteljährliche Patientenpauschale vorsieht. Fünf Millionen Franken lässt sich Firmengründer Marcel Séverin angeblich den werbeträchtigen Verzicht jährlich kosten, den er durch Zusatzverkäufe kompensieren will.
APOTHEKE ADHOC Debatte