Arzneimittel-Automaten ab 2008 Patrick Hollstein, 22.10.2007 14:35 Uhr
Die ungarischen Apotheken haben eine neue Schlappe hinnehmen müssen. Zwar verzichtete die Regierung Ende September auf die Einführung so genannter mobiler Apotheken. Dafür wird es bestimmte OTC-Arzneimittel ab dem kommenden Jahr an Medikamenten-Automaten zu kaufen geben. Das ungarische Parlament hat einen entsprechenden Vorschlag der Regierung durch gewunken.
Bereits Anfang dieses Jahres hatte die Regierung den Fremdbesitz zugelassen und sämtliche demographischen und geografischen Niederlassungsbeschränkungen abgeschafft. Vor allem in Einkaufszentren schießen nun die ersten ungarischen Ketten aus dem Boden: Nach Informationen von APOTHEKE ADHOC ist eine Supermarktkette bereits dazu übergegangen, potenzielle Apothekenflächen nur noch in größeren Paketen zu verkaufen.
Dagegen entwickelt sich das OTC-Geschäft außerhalb der Apotheken bislang zurückhaltend. Die Apothekenpflicht für OTC-Arzneimittel war bereits im Sommer vergangenen Jahres gefallen, seitdem sind rund 400 Produkte an Tankstellen und Einzelhandelsgeschäften erhältlich. Medienberichten zufolge hat die zuständige Aufsichtsbehörde bislang nur 204 Genehmigungen für den OTC-Verkaufsstellen ausgegeben, darunter 44 beziehungsweise 38 an die Tankstellenbetreiber Shell und MOL sowie jeweils ein gutes Dutzend an die Supermarktketten Coop und Tesco.