USA

Apothekerin verkauft BtM an Drogendealer

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Berlin -

Mehr als 1000 Opioid-Pillen verkaufte eine Apothekerin im US-Bundesstaat Florida an mutmaßliche Drogendealer. Dabei geriet sie an einen Informanten der Drogenfahndung. Die 54-Jährige ist ihre Betriebserlaubnis los und muss sich demnächst vor Gericht verantworten.

Ekaette D. Isemin wurde bereits im Mai vom Sheriff von Volusia County verhaftet, berichtet der „Miami Herald“. Sieben Vergehen wurden ihr zur Last gelegt, darunter der illegale Handel mit Oxycodon und Hydromorphon, bei starken Schmerzen zum Einsatz kommenden Opioiden mit hohem Suchtpotenzial, anderen Opiaten und der Besitz des Benzodiazepins Alprazolam.

Zuvor hatte die Gesundheitsbehörde von Florida die Pharmazeutin aus Ormond Beach nach dem Tipp eines Informanten mehr als ein Jahr lang genauer unter die Lupe genommen. Von Dezember 2016 bis März 2018 bekam sie in ihrer Carepoint Pharmacy regelmäßig Besuch von zwei verdeckten Ermittlern der US-Drogenbehörde DEA. Detailliert listet der jetzt veröffentlichte Untersuchungsbericht die Verfehlungen der Pharmazeutin auf.

So bezahlten die beiden möglichen Drogendealer ihre rezeptpflichtigen Medikamente grundsätzlich in bar und nahmen dafür keine Krankenversicherung in Anspruch. Isemin habe einen den verdeckten Agenten niemals dazu aufgefordert, „einen gültigen Ausweis mit Foto zu zeigen, bevor sie die unter staatlicher Aufsicht stehenden Substanzen verabreichte, obwohl es Anlass gab, an der Echtheit der Rezepte zu zweifeln“. Auch habe sie sich nie bei dem auf den Rezepten vermerkten Ärzten rückversichert oder irgendeines der Vorkommnisse bei den Strafbehörden gemeldet.

Die Apothekerin gab die Opioide auch dann noch an den Informanten ab, als er ihr erzählte, dass „er sie an unautorisierte Einzelpersonen weiterverkaufe und versuche, an Rezepte für eine höhere Zahl von regulierten Medikamenten zu gelangen“, so die Gesundheitsbehörde. Ihre Antwort laut Bericht: „Lassen Sie sich nicht erwischen. Was auch immer Sie damit anstellen, lassen Sie sich nicht erwischen.“ Sie habe sogar Ratschläge gegeben, wie man einer Entdeckung entgehen könne.

Als Gegenleistung für ihre Serviceleistung verkaufte Isemin die Medikamente mehrfach zu deutlich überhöhten Preisen. So verlangte sie 3000 US-Dollar (2583 Euro) für 300 Tabletten Hydromorphon 8 mg. Die DEA fragte bei einem Apothekerkollegen aus Florida nach: Für Selbstzahler würden normalerweise etwa 250 Dollar (215 Euro) für 100 Tabletten des Arzneimittels in dieser Konzentration bezahlen. Eine über 1000 Dollar hinausgehende Rechnung für 300 Pillen sei „unverhältnismäßig“ und „Preistreiberei“.

Nach Abschluss des Berichts wurde Isemins Apotheke im April behördlich geschlossen. Pharmazeuten hätten sicherzustellen, dass Medikamente mit hohem Suchtrisiko, die potenziell gefährlich sein könnten, gezählt und an einem sicherem Ort aufbewahrt und nur an dafür autorisierte Personen ausgehändigt würden, so die Begründung der Behörde. „Weil sie mit solch wichtigen Aufgaben betraut sind, ist es zwingend erforderlich, dass sie über ein gutes Urteilsvermögen verfügen, moralisch gefestigt sind und die Bereitschaft mitbringen, strikt die gesetzlichen Vorgaben zur Abgabe kontrollierter Substanzen einzuhalten“. All das habe Isemin vermissen lassen. Nach Zahlung einer Kaution ist die 54-Jährige derzeit auf freiem Fuß und wartet auf ihr Gerichtsverfahren.

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